Wo normalerweise F-22-Kampfjets rund um die Uhr in Bereitschaft stehen, um russische Kampfflugzeuge abzufangen, landet heute eine russische Regierungsmaschine mit Wladimir Putin an Bord. In der Hochzeit des Kalten Krieges hatten die USA hier fast 200 Kampfflugzeuge stationiert, um mögliche Angriffe sowjetischer Bomber zu verhindern. Daher ist die Joint Base Elmendorf-Richardson bei Anchorage in Alaska gleich mehrfach symbolträchtig für das Treffen mit Donald Trump.
Neben der Langley AFB ist Elmendorf die einzige Einsatzbasis der Raptor. In der Vergangenheit haben die Stealth-Jägers russische Bomber wie die Tupolew Tu-95 identifiziert und begleitet. Aus Sicherheitsgründen dürfte Putins Regierungsmaschine zumindest im US-Luftraum ebenfalls eine F-22 Eskorte von der Joint Base erhalten.
Der größte Militärstützpunkt der Region beschäftigt rund 32.000 Soldaten und Zivilangestellte. Er ist das Hauptquartier des Alaskan Commands der US-Streitkräfte, der Alaska-Region des nordamerikanischen Luftverteidigungsnetzwerks NORAD und der Eleventh Air Force.
Super-Basis mit neun Einheiten
Im Gegensatz zu vielen anderen USAF-Basen beherbergt Elmendorf gleich mehrere Geschwader. Das 3rd Wing besteht aus den Raptor-Einheiten 90th Fighter Squadron und 525th FS sowie der mit C-17 und C-12 ausgestatteten 517th Airlift Squadron und der 962nd Airborne Air Control Squadron mit E-3-AWACS-Flugzeugen.
Zur Alaska Air National Guard gehört das 176th Wing mit zwei Rettungsstaffeln (210th RQS mit HH-60G und 211th RQS mit HC-130J) sowie der Transportstaffel 144th AS, die sich ihre C-17 mit der 517th AS teilt. Außerdem gibt es in Elmendorf noch die zum Air Force Reserve Command gehörende Jägerstaffel 302nd FS, die ebenfalls mit der F-22A ausgestattet ist, sowie ein Detachment des 55th Wing mit elektronischen Aufklärern (RC-135).
Ursprung im Zweiten Weltkrieg
Die Basis entstand im Jahr 1940 während des Zweiten Weltkriegs und diente als Logistikstützpunkt für den Einsatz in den Aleuten. In der Anfangsphase des Kalten Krieges stationierte die USAF jeweils ihre modernsten Jagdflugzeuge in Elmendorf. Im Jahr 1957 waren hier fast 200 Kampfflugzeuge beheimatet. Der Fliegerhorst ist nach Captain Hugh M. Elemendorf benannt, der bei der Erprobung eines Jäger-Prototypen (Condsolidated Y1P-25) 1933 auf dem Wright Field in Ohio ums Leben gekommen war. Ab 2007 trafen die ersten F-22A als Ablösung der F-15 Eagle ein. Im Jahr 2010 legte das Pentagon die Elmendorf Air Force Base mit dem Army-Stützpunkt Fort Richardson zusammen.