F-35 für Deutschland: Zeitplan, Kosten und Infrastruktur

Lightning II für die Luftwaffe
F-35A für Deutschland: Lieferplan und Kosten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.11.2025
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In Dallas besuchte der deutsche Staatssekretär Nils Hilmer das Lockheed-Martin-Werk und unterzeichnete die Grundmauer für die erste in Deutschland produzierte F-35A.
Foto: Lockheed Martin

Deutschland setzt den Weg zur Beschaffung der F-35A fort: Die Endmontage der ersten deutschen Maschine läuft bereits in Dallas-Fort Worth. Der Start der Produktionsphase markiert einen entscheidenden Schritt, der die künftige Einsatzfähigkeit der Luftwaffe direkt beeinflusst. Die ersten Auslieferungen an Deutschland sind 2026 vorgesehen, insgesamt sind 35 Flugzeuge vorgesehen. In diesem Kontext gehört auch die enge Verknüpfung von Beschaffung, Wartung und Logistik zum Kern des Programms.

Ausbildung in Fort Smith

Für die Schulung von Piloten, Waffensystemführern und Bodenpersonal sind acht F-35A-Maschinen in Fort Smith auf der Ebbing-Basis in Arkansas, vorgesehen. Dort sollen Luftwaffenangehörige die Bedienung der Flugzeuge sowie deren Wartung intensiv trainieren, bevor die Jets ihren operativen Betrieb in Deutschland aufnehmen. Die Ausbildungsphase soll sicherstellen, dass die deutsche Luftwaffe die komplexen Integrierungsprozesse frühzeitig beherrscht und die Einsatzbereitschaft zügig steigern kann. Die ersten deutschen F-35A sollen 2027 in Deutschland einsatzbereit sein.

Umfang & Kosten der Beschaffung

Offizielle Angaben beziffern das Beschaffungsvolumen auf rund 10 Milliarden Euro, inklusive Bewaffnung, Ersatzteilen und Wartungsleistungen für einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die 35 Maschinen sollen das Waffensystem Panavia Tornado ersetzen. Zugleich wird betont, dass das Paket auch die notwendige Logistik und Infrastruktur umfasst, um die Einsatzfähigkeit sicherzustellen.

Infrastruktur Büchel: Kostenentwicklung

Der Umbau des Fliegerhorsts Büchel in der Eifel ist ein zentrales Kostenpaket der F-35-Integration. Ursprünglich wurden rund 700 Millionen Euro veranschlagt; neuere Schätzungen erhöhen die Ausgaben deutlich auf etwa zwei Milliarden Euro. Die Erhöhung hängt eng mit den hohen Sicherheits- und Nachrüstauflagen der USA zusammen, die beim Projekt berücksichtigt werden müssen. Die zeitliche Koordinierung inklusive Boden- und Hangar-Strukturen muss so erfolgen, dass der Flugbetrieb ab 2027 in Büchel aufgenommen werden kann, während die Infrastruktur weiterentwickelt wird.

Nukleare Teilhabe & Atomwaffen-Kontext

Die F-35A sollen in Deutschland die nukleare Teilhabe weiterführen, die unter Aufsicht der USA in Büchel gelagerte Nuklearwaffen potenziell einsetzen können. Die F-35A ist bereits für den Einsatz der B61-12-Atomwaffen zertifiziert und damit Teil der NATO-Strategie der Abschreckung ist.

Multinationale Zusammenarbeit & europäische Beteiligung

Das F-35-Programm ist ein multinationales Vorhaben, an dem zwölf europäische Staaten beteiligt sind. Die europäische Zusammenarbeit trägt dazu bei, technologische Synergien zu nutzen, die Beschaffungs- und Inbetriebnahmeprozesse zu koordinieren und die Interoperabilität innerhalb der NATO zu erhöhen.

Zukunftsperspektiven: Weitere Beschaffungspläne

In einem Bericht des Spiegels wird erwähnt, dass das Verteidigungsministerium die Beschaffung weiterer F-35A prüft; konkret werden 15 zusätzliche Jets als mögliche nächste Tranche erwähnt. Diese Option würde die Gesamtkapazität der deutschen F-35A-Flotte erhöhen und die Ablösung weiterer Tornados beschleunigen. Die Bundesregierung hält dazu Berichte und Planungen offen, betont aber, dass Entscheidungen von Budget, Technik und operativer Relevanz abhängen.

Sicherheits- und Kostenrisiken

Durch die hohen Anforderungen der US-Sicherheitsvorgaben ergeben sich zusätzliche Kosten- und Zeitrisiken. Die Baumaßnahmen am Fliegerhorst Büchel sowie die Infrastruktur müssen extremen Sicherheitsstandards genügen, was zu Verzögerungen und Mehrkosten führen kann. Gleichzeitig wird betont, dass der Beschaffungsprozess planmäßig fortschreite, während Parallelprozesse wie Logistik, Schulung und Wartung weiter ausgebaut würden.

Politische Debatten & Haushaltsfragen

Die Diskussion um Infrastrukturkosten, Verteidigungsausgaben und die nukleare Teilhabe prägt die Debatte um die Verteidigungsinvestitionen der Bundesregierung. Kritiker verweisen auf die Belastung des Haushalts und fordern Transparenz bei der Mittelverwendung. Befürworter betonen hingegen die strategische Bedeutung der F-35A-Beschaffung für die NATO-Integration, die Luftwaffenfähigkeit und die Abschreckung gegenüber potenziellen Aggressoren. Die Debatte wird voraussichtlich fortgesetzt, während konkrete Baumaßnahmen umgesetzt werden.

Fazit