Am 28. Januar stürzte eine Lockheed Martin F-35 Lightning II knapp außerhalb des Zauns der Eielson Air Force Base in Alaska, rund 30 Kilometer südöstlich von Fairbanks, ab. Ein auf den sozialen Netzwerken veröffentlichtes Video zeigte den Jet, wie er mit ausgefahrenem Fahrwerk auf den Boden zu trudelt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und erlitt leichte Verletzungen. Die F-35 der 355th Fighter Squadron befand sich auf einem Trainingsflug im örtlichen Luftraum und wurde beim Aufschlag komplett zerstört. Der Schaden beläuft sich auf 196,5 Millionen Dollar. Nun hat die US Air Force den offiziellen Absturzbericht veröffentlicht.
Als Ursache gibt der Report die Kontaminierung der Hydraulikflüssigkeit mit Wasser an. Aufgrund der winterlichen Temperaturen in Alaska gefror das verunreinigte Hydraulikmittel aufgrund des Wasseranteils, so dass sich das Bugfahrwerk nach dem Start nicht korrekt einfahren ließ und in einem Winkel von 17 Grad stecken blieb. In diesem Zustand war eine sichere Landung unmöglich. Daraufhin ging der Pilot die relevanten Checklisten durch und besprach sich sogar über Funk mit Technikern des Herstellers Lockheed Martin.
Mehr Eis bildet sich
Er führte zwei Landungen mit anschließendem Durchstarten durch, in der Hoffnung, das Bugfahrwerk freizubekommen, um es zumindest wieder komplett auszufahren. Doch die rund 50 Minuten dauernden Bemühungen scheiterten. Während dieser Versuche bildete zu allem Überfluss Eis in den Beinen des Hauptfahrwerks, was eine fatale Kettenreaktion auslöste.

Auch bei dieser F-15E in Lakenheath blieb das Bugfahrwerk stecken. Eis war nicht im Spiel, und der Jet konnte später wieder sicher landen.
Flugsteuerung im Bodenmodus
Aufgrund der Eisbildung federten die Dämpfer des Hauptfahrwerks nicht komplett nach unten aus. Daher meldeten die Sensoren, die das Gewicht auf den Rädern überwachen, dass sich das Flugzeug auf dem Boden befindet. Daraufhin stellte der Flugzeugcomputer die Flugsteuerung automatisch auf den Boden-Modus um. Da sich die F-35 jedoch noch in der Luft befand, geriet sie in einen unkontrollierbaren Flugzustand, und der Pilot betätigte seinen Schleudersitz.

Diese F-35A hatte beim Start im winterlichen Eielson keine Probleme.
Spätere Untersuchungen ergaben, dass das zum Warten des Unglücksflugzeugs verwendete Fass mit Hydraulikflüssigkeit zu rund einem Drittel Wasser enthielt. Der Untersuchungsbericht stellte erhebliche Mängel bei der Lagerung und Verwaltung der Hydraulikfässer innerhalb der Einheit fest.