Gripen-Fertigung in Kanada: Kampfjets für die Ukraine aus neuer Produktionslinie

Wo werden die neuen Kampfjets für die Ukraine gebaut
Saab schlägt Gripen-Montage in Kanada vor

ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.11.2025
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Am 22. Oktober hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Absichtserklärung über den Kauf von bis zu 150 Exemplaren der Gripen E unterzeichnet. Obwohl die Beschaffung längst nicht fix ist, bringt sie die Planer bei Saab in Zugzwang. Schließlich verdoppelt sie auf einen Schlag die Stückzahlanforderungen in der Fertigung. Daher suchen die Manager nach Alternativen, wie verschiedene Finanzmedien berichten. Neben europäischen Lösungen ist eine Produktion in Kanada im Gespräch.

Dies wäre nichts gänzlich Neues: Die Schweden hatten eine Fertigungslinie in Kanada für ihr Produkt bereits vor einigen Jahren im Rahmen des Wettbewerbs für einen Hornet-Nachfolger der kanadischen Streitkräfte ins Spiel gebracht. Damals hatte sich allerdings die Lockheed Martin F-35 Lightning II durchgesetzt. Die Beschaffung von bis zu 88 Stealth-Jets kam jedoch aufgrund der Zollpolitik von Donald Trump wieder auf den Prüfstand. Noch ist der Deal nicht finalisiert, und eine gemischte Flotte aus zwei Typen scheint denkbar.

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Endmontage bei Bombardier?

Dem Vernehmen nach laufen bereits Gespräche über eine Gripen-Montagelinie beim Unternehmen Bombardier. Die Kanadier bauen bereits den Global-Business-Jet als Basis für das Saab-Frühwarnsystem GlobalEye. Die Kampfjet-Produktion könnte im Rahmen eines neuen Joint Ventures erfolgen. Das Vorhaben dürfte zudem neuen Schub für die schwedischen Bemühungen liefern, die Gripen den kanadischen Streitkräften anzubieten.

Alternative in Brasilien

Kanada ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, denn schon jetzt entstehen Gripen E außerhalb Skandinaviens. Im Mai 2023 eröffnete Brasilien als erster Exportkunde der E-Version eine eigene Fertigungslinie bei Embraer in Gavião Peixoto. Neben der schwedischen Luftwaffe haben sich auch Kolumbien und Thailand für die neue Gripen entschieden. Über mangelnde Aufträge kann sich Saab daher derzeit nicht beschweren.