Patrouille Suisse in Gefahr: Schweizer Armee geht das Geld aus

Harter Sparkurs: Auch keine Axalp 2025
Schweizer Armee sagt AirSpirit 24 ab - und noch mehr

Zuletzt aktualisiert am 29.01.2024

Die für den 30. und 31. August auf dem Fliegerhorst Emmen bei Luzern geplante Veranstaltung hätte sich auf die Jubiläen der Schweizer Kunstflugstaffel Patrouille Suisse (60 Jahre) und PC-7-Team (35 Jahre) konzentriert. Obwohl die einheimischen Muster im Vordergrund stehen sollten, waren auch internationale Kunstflugstaffeln wie die Patrouille de France, die Midnight Hawks aus Finnland und die kroatische Krila Oluje mit ihren Pilatus PC-9 auf der vorläufigen Gästeliste. Wahrscheinlich wäre die künftige Neuerwerbung in Form der F-35 Lightning II ebenfalls für die bis zu 80.000 erwarteten Zuschauer zu sehen gewesen. Leider alles im Konjunktiv, denn am vergangenen Freitag sagte die Schweizer Armee überraschend den Anlass in einer Medienmitteilung ab.

F-35 Demo Team practices Heritage Flights with a P-51 Mustang
USAF

Streitkräfte unter Druck

Grund sei die angespannte finanzielle Situation der Streitkräfte. "Die Armee kann mit dem zur Verfügung stehenden Budget nicht allen Verpflichtungen nachkommen", sagte Armee-Chef Thomas Süssli in einem Interview mit SRF News. Das Parlament habe zwar eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets in Aussicht gestellt, aber erst für 2028 sieht er einen deutlichen Anstieg. Der Engpass sei in dieser Form nicht vorherzusehen gewesen: "Die Betriebsausgaben für diverse Systeme, beginnend bei den Flugzeugen, aber auch bei den Bodentruppen, sind massiv gestiegen."

F/A-18C der Schweizer Luftwaffe
Schweizer Luftwaffe

Keine Axalp 2025

Die Airshow in Emmen ist nicht das einzige Opfer des Sparkurses. Auch die für nächstes Jahr vorgesehene Veranstaltung der Bodentruppen Defense 2025 in Biel wird nicht stattfinden. Dasselbe Schicksal trifft auch das spektakuläre Fliegerschießen auf der Axalp, das in diesem Jahr wegen der AirSpirit ausfällt. Auch im nächsten Jahr wird es laut SRF-Informationen aufgrund der Sparmaßnahmen keine Show in den Bergen geben.

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Keine Flugvorführungen 2024?

Noch offen ist, welche Konsequenzen die Einsparungen für die Kunstflugstaffeln, insbesondere die Patrouille Suisse, hat. Die Zukunft des Teams galt schon vorher aufgrund der möglichen Außerdienststellung der F-5E Tiger als unklar. Aktuell finden sich auf der Seite der Staffel zumindest keine Termin-Ankündigungen von Übungs-Einsätzen. Der bis dato letzte öffentliche Auftritt erfolgte während des Lauberhorn-Rennens in Wengen. Aufgrund der angespannten Finanzsituation dürften Display-Flüge in dieser Saison schwer zu vermitteln sein. Dasselbe gilt auch für die Solo-Displays von F/A-18C Hornet und dem Super Puma.

Aussichtspunkt in Emmen fällt weg

Weitere schlechte Nachrichten für Flugzeugfans gibt es auch vom Fliegerhorst Emmen. Dort soll in den kommenden Jahren die Rüeggisingerstrasse nach hinten verlegt werden, um die bisher getrennten Areale auf militärischem Boden zu vereinen. In der Konsequenz fällt damit der beliebte Besucherparkplatz und Aussichtspunkt bei den Flugzeugboxen und der ausgestellten Hawker Hunter weg.