Bei dem sogenannten "Quadriga"-Programm – Kostenpunkt 5,4 Milliarden Euro – geht es um den Ersatz von älteren Eurofightern der Tranche 1, die sich nicht sinnvoll modernisieren lassen. Nach der "noch im November" anstehenden Vertragsunterzeichnung wird Deutschland dann mit 181 Flugzeugen größter Eurofigher-Kunde.
Der Zulauf der insgesamt 38 neuen Flugzeuge wird voraussichtlich von 2025 bis 2030 stattfinden. Im Ersatz enthalten sind auch die zwei abgestürzten Eurofighter, bei deren Unfall ein Pilot der Luftwaffe letztes Jahr ums Leben kam. Von den Eurofightern für die Luftwaffe werden sieben Schulungsdoppelsitzer sein. Der Anteil an Doppelsitzern ist nach dem Tausch deutlich geringer, als dies bei erstmaliger Einführung des Kampfjets im Jahr 2004 zur Schulung notwendig war.
Die Entscheidung umfasst auch vier sogenannte "instrumentierte" Eurofighter. Mit diesen für Testzwecke speziell verkabelten und ausgerüsteten Flugzeugen kann das Waffensystem in Kooperation mit der Rüstungsindustrie weiterentwickelt werden, um die Zukunft des Eurofighters operationell, aber auch technologisch in Deutschland voranzutreiben
Im zeitgleich zum Zulauf Tranche 4 einzurichtenden "Nationalen Test- & Evaluierungszentrum Eurofighter" – einem Verbund aus Luftwaffe, Beschaffungsorganisation, Zulassung und Industrie – soll eine auch international auf Augenhöhe agierende Umgebung zur Weiterentwicklung des gesamten Systems geschaffen werden, in der die Luftwaffe auch erstmals unmittelbaren Zugriff auf die instrumentierten Eurofighter haben wird.
Unabhängig von Quadriga besteht weiter der Bedarf für den Ersatz der Tornados. Hier peilt das Verteidigungsministerium eine gemischte Lösung mit Eurofihgter und Boeing F/A-18 Super Hornet/EA-18 Growler an. Dagegen gibt es heftige Lobby-Aktivitäten von Airbus.