Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr französischer Amtskollege Jean-Yves Le Drian haben am Dienstag in Paris eine politische Absichtserklärung unterzeichnet, die den gemeinsamen Betrieb von Lockheed C-130J Hercules vorsieht. Deutschland plant demnach, vier bis sechs eigene Flugzeuge zu beschaffen, die, gemeinsam mit französischen C-130J, ab dem Jahr 2021 auf einer französischen Basis einsatzbereit stationiert und betrieben werden sollen. Dadurch sollen Training und Betrieb billiger werden.
Die deutschen Flugzeuge sollen durch deutsche Besatzungen bedient werden und damit ständig im "gesicherten Zugriff" (BMVg) für deutsche Auslandseinsätze unter nationaler Kontrolle zur Verfügung stehen. Dabei sei insbesondere an Evakuierungsflüge von Pisten mit sehr schlechter Infrastruktur gedacht, für die sich eine A400M als zu groß erweisen könnte, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch auf Nachfrage der FLUG REVUE erläuterte. Der geplante Stationierungsort in Frankreich sei noch nicht bekannt. Deutschland wolle seine Flugzeuge nach bisherigem Stand als reine Transportversion C-130J beschaffen und nicht als Tank- oder Erdkampfversion KC-130J bzw. AC-130J.
Frankreich, ebenfalls A400M-Großkunde, hatte im Februar 2016 die Beschaffung von vier eigenen C-130J angekündigt, von denen zwei in der Tankerrolle als KC-130J Hubschrauber betanken sollen. Diese Flugzeuge werden zwischen 2017 und 2019 an Frankreich geliefert.