Geschichte des Airbus A400M

Hürdenlauf
Die Geschichte des Airbus A400M

Zuletzt aktualisiert am 03.10.2015

Dezember 1982: Aérospatiale, British Aerospace, Lockheed und MBB gründen das Future- International-Military/Civil-Airlifter-Konsortium (FIMA), um die Machbarkeit eines gemeinsamen Militärtransporters zu untersuchen.

1985: Die Verteidigungsminister der Independent European Program Group (IEPG) vereinheitlichen die Anforderungen an einen Militärtransporter.

Dezember 1987: Aeritalia und CASA
schließen sich dem FIMA-Konsortium an.

April 1988:
Die IEPG erarbeitet ein Draft Outline Staff Target, das die Anforderungen definiert.

1989:
Lockheed steigt aus dem Projekt aus und entwickelt die C-130 weiter.

April 1989:
Absichtserklärung von fünf Nationen, einen neuen Militärtransporter (FLA = Future Large Aircraft) als Ersatz für C-130 und Transall zu entwickeln. Es soll ein Muster mit vier Strahltriebwerken werden.

1991: Die IEPG definiert ein Outline European Staff Target (OEST).

17. Juni 1991:
In Rom wird das EuroFlag-Konsortium gegründet, das die Entwicklung und den Bau der Maschine (FLA) übernehmen soll. Beteiligt sind Aérospatiale, Alenia , British Aerospace, Deutsche Airbus und CASA.

Ende 1992:
Die nationalen Rüstungsdirektoren von Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei billigen die zwölfmonatige Vorstudie von EuroFlag. Groß­britannien hat zunächst nur einen Beobachterstatus.

1993: Ein European Staff Target und eine zugehörige Absichtserklärung wird von sieben Ländern unterzeichnet.

Oktober 1993
: Offizieller Start einer Machbarkeitsstudie.

April 1994: Entwurf wechselt von Turbofans auf Propellerturbinentriebwerke. FiatAvio, MTU und Snecma unterzeichnen eine Übereinkunft zur gemeinsamen Entwicklung eines Propellerturbinentriebwerks.

Mai 1995: Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden den Verteidigungsministerien vorgelegt.

Juni 1995:
Das EuroFlag-Konsortium löst sich auf, das Projekt soll nun im Rahmen von Airbus weitergeführt werden.

13. Mai 1996: Frankreich zieht sich zeitweise aus dem FLA-Projekt zurück.

Mai 1996:
Airbus schlägt eine „Single Phase“ vor.

September 1997: Sieben Staaten legen eine Angebotsaufforderung vor und entscheiden sich im Dezember grundsätzlich für die A400M, ohne bindende Zusagen abzugeben.

Mitte 1998: Die Industrie startet auf eigene Kosten eine zwölfmonatige Vorphase.

29. Januar 1999:
Ein Angebot für die A400M wird von der neu gegründeten Airbus Military Company vorgelegt. Es wird ein „Commercial Approach“ vorgeschlagen.

27. Juli 2000:
Sieben Nationen entscheiden sich mit einer in Farnborough unterzeichneten Deklaration für die A400M, wobei ein Bedarf von 225 Flugzeugen angemeldet wird.

Juni 2001:
Die Nationen unterzeichnen eine Absichtserklärung für die Beschaffung der A400M. Die Rüstungsagentur OCCAR wird als Vertragspartner bestimmt.

18. Dezember 2001:
Eine Absichtserklärung für Entwicklung und Beschaffung der A400M wird in Brüssel unterzeichnet. Es geht nun um 196 Flugzeuge, da sich Italien Ende Oktober zurückgezogen hat.

Anfang 2003:
Portugal zieht sich aus dem Projekt zurück.

6. Mai 2003:
Airbus wählt das EuroProp- TP400-D6-Triebwerk gegen das Konkurrenzangebot von Pratt & Whitney Canada aus.

27. Mai 2003:
Die Beschaffungsbehörde
OCCAR und Airbus Military unterzeichnen in Bonn den integrierten Entwicklungs- und Beschaffungsvertrag für 180 A400M.

Dezember 2004:
Südafrika bestellt acht A400M.

26. Januar 2005:
Erste Teile für die A400M werden gefertigt.

8. Dezember 2005:
Malaysia bestellt vier A400M.

24. Juli 2006:
Beginn der Rumpfmontage in Bremen.

25. Juli 2006:
Der erste Flügel wird in Filton montiert.

August 2007:
Beginn der Montage des ersten fliegenden Prototyps in Sevilla.

März 2008:
Alle Triebwerke für die erste A400M sind in Sevilla eingetroffen.

26. Juni 2008:
Roll-out-Feier für die erste A400M in Sevilla. Erstflug soll vor Jahresende sein.

17. Dezember 2008:
Erster Testflug des TP400-D6 an einer umgerüsteten C-130 Hercules in Cambridge. Verspätung: ca. 18 Monate.

4. November 2009:
Südafrika storniert seine Bestellung.

11. Dezember 2009:
Erstflug der A400M in Sevilla. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Lieferungen schon beginnen sollen.

5. März 2010:
EADS und die Kundenländer einigen sich grundsätzlich auf eine umfassende Anpassung der Verträge. Die Mehrkosten betragen zwei Milliarden Euro plus 1,5 Milliarden an bedingt rückzahlbaren Krediten.

8. April 2010:
Erstflug der zweiten A400M
in Sevilla.

Juni 2010:
Die A400M wird auf der ILA in Berlin erstmals öffentlich präsentiert.

November 2010:
Bei Airbus in Bremen beginnt die Produktion des ersten Serienmodells.

5. November 2010:
Abschluss der Detailverhandlungen über die Vertragsanpassung, nun mit reduzierten Stückzahlen.

Februar 2011:
Kaltwetterversuche in Kiruna.

15. Februar 2011:
Erste Luftbetankungsversuche hinter einer VC10 (nur „trockene“ Kontakte).

9. März 2011:
Airbus Military gibt grünes Licht für den Beginn der Serienfertigung.

7. April 2011:
Der geänderte A400M-Vertrag wird in Sevilla von Airbus und OCCAR unterzeichnet.

November 2011:
Die Endmontage der ersten Serienmaschine (MSN7) beginnt in Sevilla.

März 2012:
Die A400M absolviert in La Paz Tests auf einem hoch gelegenen Flugplatz.

30. April 2012:
Beschränkte zivile Zulassung durch die EASA (als A400M-180).

Mai 2012:
Die A400M führt in Cottbus Versuche auf einer unbefestigten Graspiste durch.

6. Juli 2012:
DieA400M erhält bei einer Zeremonie in Fairford offiziell den Namen „Atlas“.

6. März 2013:
Das erste Serienflugzeug (MSN7, für Frankreich) absolviert seinen Erstflug.

13. März 2013:
Airbus Military erhält für die A400M die vollständige zivile Musterzulassung der EASA.

31. Juli 2013:
Die internationale militärische Zulassung und Qualifizierung für den Standard IOC (Initial Operating Clearance) wird durch die OCCAR erteilt.

1. August 2013:
Erste Lieferung einer A400M an Frankreich.

4. April 2014:
Die Türkei nimmt als zweites Land seine erste A400M ab.

17. November 2014:
Die erste A400M für Großbritannien trifft in Brize Norton ein.

19. Dezember 2014: Die erste A400M für die Luftwaffe, MSN18, trifft nach der Abnahmeprozedur beim LTG 62 in Wunstorf ein.

FLUG REVUE Ausgabe 03/2015