Indiens Su-30MKI trainieren mit französischen Rafales

Suchoi-Jets Seite an Seite mit Rafale
Indiens Su-30 trainieren in Frankreich

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.11.2025
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Die indische Luftwaffe hat Mitte November mehrere ihrer Su-30MKI-Kampfflugzeuge nach Frankreich verlegt, um an der bilateralen Übung Garuda 25 teilzunehmen. Vom 16. bis 27. November trainieren die Besatzungen auf dem Stützpunkt Mont-de-Marsan im Südwesten des Landes gemeinsam mit den französischen Luft- und Raumfahrtstreitkräften. Mit dem Manöver soll die Zusammenarbeit beider Nationen vertieft werden.

Dabei flogen die indischen Flanker in enger Formation mit französischen Rafales und Mirage 2000. Die gemischten Formationen wurden von einem französischen A330-MRTT-Tankflugzeug unterstützt, das beide Flugzeugtypen während der Missionen mit Treibstoff versorgte.

Russische Flugzeuge als begehrte Trainingspartner

Westliche und verbündete Luftwaffen zeigen großes Interesse an Übungen mit den indischen Su-30MKI, da diese eng mit den fortschrittlicheren Varianten Su-30SM und Su-35 verwandt sind, die bei den russischen Streitkräften zum Einsatz kommen.

Bereits im Oktober hatte die britische Marine sechs F-35B-Kampfjets für simulierte Luftkämpfe gegen indische Suchois eingesetzt. Vier Jahre zuvor ermöglichte die Landung indischer Flanker in Japan der dortigen Luftselbstverteidigungsstreitkraft erstmals Trainingseinsätze gegen russisch-konstruierte Schwergewichtsjäger.

Ganz russisch ist die Su-30MKI allerdings nicht. Sie wurde speziell für indische Anforderungen entwickelt und kombiniert russische Grundtechnik mit indischen und französischen Subsystemen. Technologisch teilt sie zahlreiche Komponenten mit der fortschrittlichen Su-35.

Größte Su-30-Flotte weltweit

Indien betreibt mit rund 260 Maschinen die weltweit umfangreichste Su-30-Flotte. Die Entwicklung der Variante begann nach einem Vertrag mit Russland vor 25 Jahren über die Fertigung von 140 Exemplaren. Während die ersten in Russland gefertigten Maschinen 2002 in Dienst gestellt wurden, flog das erste in Indien unter Lizenz montierte Flugzeug ab November 2004.

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Im Dezember 2024 genehmigte das indische Sicherheitskabinett die Beschaffung von zwölf weiteren Su-30MKI zum Preis von umgerechnet 1,6 Milliarden US-Dollar. Der Vertrag wurde am selben Tag unterzeichnet. Diese Maschinen weisen nach offiziellen Quellen einen heimischen Fertigungsanteil von rund 63 Prozent auf und ersetzen durch Abstürze verlorene Flugzeuge. Sie werden bereits mit den geplanten "Super-Suchoi"-Modernisierungen ausgeliefert.

Für die Produktion reaktiviert der staatliche Hersteller Hindustan Aeronautics sein Werk in Nashik, wo zuvor bereits der Großteil der insgesamt 272 Exemplare für Indiens Luftwaffe gefertigt wurden. Eine frühere Bestellung aus dem Jahr 2020 war zwischenzeitlich wegen Bedenken hinsichtlich Moskaus Lieferfähigkeit und Zahlungsabwicklung ausgesetzt worden.

Modernisierung steht an

Obwohl die Flugzeuge bei ihrer Indienststellung vor über 20 Jahren zur Weltspitze gehörten, holen technologische Entwicklungen sie zunehmend ein. Das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi bestätigte im Juli Gespräche mit Russland über umfassende Modernisierungsmaßnahmen.

Ein heimisch entwickeltes AESA-Radar soll in den 2030er-Jahren das gegenwärtige russische N011M PESA-Radar ersetzen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Russland die indischen Maschinen mit den AL-41F-1S-Triebwerken der Su-35 ausrüstet – eine Modernisierung, die bereits bei russischen Su-30 durchgeführt wurde.

Rafale-Beschaffung blieb hinter Erwartungen zurück

Die Übung diesen Monat ist nicht Indiens erste Berührung mit den französischen Rafales. Denn das Land betreibt selbst eine kleine Flotte der Dassault-Kampfflugzeuge. Die Beschaffung lief allerdings anders als ursprünglich vorgesehen. Pläne für über 100 französische Jäger mit lokaler Fertigung wurden Mitte der 2010er-Jahre aufgegeben. Letztlich bestellte Neu-Delhi nur 36 Maschinen.

Das indische Verteidigungsministerium verhandelt derzeit über die Beschaffung und Lizenzproduktion des Tarnkappenjägers Su-57 der fünften Generation. Dieser könnte einen direkten Nachfolger für die Su-30MKI, aber auch eine sinnvolle Ergänzung dazu darstellen. Die deutlich überlegenen Fähigkeiten der fünften Kampfjet-Generation machen die Su-57 zu einer attraktiven Alternative gegenüber der Beschaffung weiterer Su-30 oder einer Ausweitung der bestehenden Rafale-Flotte.

Insbesondere nach den öffentlich diskutierten Leistungsschwächen der französischen Maschine im Mai, als Pakistan während einer Luftschlacht mit Indien wenigstens eine Rafale abschoss, könnte die Su-57 zur wahrscheinlicheren Anschaffung avancieren.