Indonesien nimmt ersten Airbus A400M in Betrieb

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Indonesien nimmt die erste A400M in Betrieb

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.11.2025
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Indonesien hat seinen ersten Airbus A400M in Empfang genommen. Präsident Prabowo Subianto übergab die Maschine am Montag an die indonesischen Luftstreitkräfte auf dem Luftwaffenstützpunkt Halim Perdanakusuma in Jakarta. Indonesien ist damit das zehnte Land weltweit, das diesen Flugzeugtyp betreibt.

Aus der Halle war die erste indonesische A400M bereits im Juli gerollt. Danach durchlief sie Bodenversuche und Flugerprobung.

Schon 2017 hatte Indonesien die Beschaffung von fünf Maschinen erwogen. Ende 2021 finalisierten die Vertragsparteien dann den Kauf von zunächst zwei Transportern. "Die A400M ist eine echte Mehrzweckplattform und wird die taktischen Luft-Luft-Fähigkeiten der indonesischen Luftstreitkräfte erheblich verbessern", sagte Prabowo Subianto bereits im November 2021 bei der Kaufankündigung – damals noch als Verteidigungsminister.

Zweites Flugzeug kommt 2026

Das Transportflugzeug ist das erste von zwei A400M, die das indonesische Verteidigungsministerium im November 2021 bestellt hatte. Die zweite Maschine soll 2026 ausgeliefert werden. Bei der Übergabezeremonie enthüllte Präsident Prabowo das Logo der 31. Luftstaffel und übergab symbolisch den Flugzeugschlüssel an den Kommandeur der indonesischen Streitkräfte.

Einsatz bei Waldbränden geplant

Präsident Prabowo kündigte an, die A400M mit speziellen Modulen auszustatten. "Ich habe angeordnet, dass wir sofort ein Luftambulanz-Modul für die A400M bestellen und sie auch mit Ausrüstung zur Bekämpfung von Waldbränden ausstatten", sagte er. Die Streitkräfte spielten eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Katastrophen, betonte Prabowo. Als Teil der Weltgemeinschaft müsse Indonesien auch anderen Ländern in Notlagen helfen.

Das indonesische Verteidigungsministerium prüft außerdem gerade die Integration eines Waldbrandbekämpfungs-Kits von Airbus. Das modulare System ermöglicht es, die A400M in ein Löschflugzeug umzurüsten, das bis zu 20.000 Liter Wasser oder Löschmittel in einem Durchgang abwerfen kann.

Die an Indonesien gelieferte A400M ist derzeit für Frachttransport, Truppentransport, medizinische Evakuierungen und humanitäre Einsätze konfiguriert. Die Maschine kann maximal 37 Tonnen schwere oder übergroße Lasten wie Hubschrauber, Fahrzeuge und Hilfsgüter transportieren oder bis zu 116 Personen befördern. Bei einer durchschnittlichen Beladung von 30 Tonnen beträgt die Reichweite 2.400 Seemeilen (4.444 Kilometer) – ausreichend, um von Jakarta aus den gesamten indonesischen Archipel zu erreichen.

Das Flugzeug kann auf kurzen, unbefestigten Landebahnen operieren. Gerade für den Inselstaat Indonesien mit über 16.000 einzelnen Inseln im Staatsgebiet ergeben sich damit vielfältigere Einsatzmöglichkeiten.

Schulung und weitere Beschaffungen

Airbus wird die indonesischen Luftstreitkräfte mit Schulungs- und Unterstützungsleistungen beim Einsatzbeginn noch eine Weile begleiten. Karl-Heinz Grossman, Leiter International bei Airbus Defence and Space, erklärte, die Auslieferung zeige das Vertrauen in die Fähigkeiten des Flugzeugs für Einsätze in geografisch komplexen Umgebungen, wie in Indonesien.

Die indonesische Regierung verhandelt nach eigener Aussage derzeit mit Airbus über die Anschaffung weiterer Flugzeuge. Die A400M-Beschaffung ist Teil einer umfassenden Modernisierung der indonesischen Luftstreitkräfte. Im Mai 2024 übernahm das Land die letzte von fünf neuen C-130J Super Hercules, die neben älteren Hercules-Varianten eingesetzt werden. Parallel zum A400M-Vertrag schloss Indonesien 2022 auch einen Kaufvertrag über 42 Rafale-Kampfflugzeuge von Dassault ab. Die ersten Jets werden im Frühjahr 2026 erwartet. Der ursprüngliche A400M-Vertrag enthielt zudem eine Absichtserklärung über vier weitere Transporter.