Die Black Eagles mit ihren schwarz-gelben T-50B-Jets sind der Stolz der südkoreanischen Luftwaffe. Das Kunstflugteam sollte in diesem Jahr zum ersten Mal auf der heute begonnenen Dubai Airshow auftreten. Doch die Premiere platze. Die Staffel ist in Wonju in der Mitte Südkoreas beheimatet. Auf dem Weg in die Vereinten Arabischen Emirate war ein Tankstopp auf der Insel Okinawa vorgesehen. Dort sollten die Überschalltrainer auf dem Fliegerhorst Naha der Japan Air Self-Defense Force (JASDF) landen. Dies wäre die erste derartige Stippvisite von Flugzeugen der Republic of Korea Air Force (ROKAF) auf einer japanischen Militärbasis gewesen.
Die japanische Seite widerrief jedoch die bereits erteilte Genehmigung. Laut Verteidigungsminister Koizumi Shinjiro konnte "die Koordination zwischen den Verteidigungsbehörden Japans und Südkoreas nicht arrangiert werden". Hinter den Kulissen heißt es, dass Gebietsstreitigkeiten zu der Absage geführt hatten. Beide Länder erheben Anspruch auf die Inselgruppe Dokdo (auch als Liancourt-Felsen bekannt) in Japanischen Meer, die östlich des Landes und nördlich von Japan liegt.

Die Black Eagles mussten ihre Dubai-Premiere absagen.
Umstrittener Trainingsflug
Am 28. Oktober hatte ein südkoreanisches Militärflugzeug in der Nähe der Inseln einen Trainingsflug durchgeführt. Dies sorgte für Proteste Japans. Als sich dann herausstellte, dass es sich um eine T-50B der Black Eagles gehandelt haben soll, schwand die Unterstützung für den historischen Zwischenstopp rapide.
Eigentlich wollen die beiden Nationen auf dem Gebiet der Verteidigung enger zusammenarbeiten. Gemeinsam mit den USA hatten sie schon militärische Trainingsflüge zusammen durchgeführt. Die Beziehungen der beiden Nachbarn scheinen jedoch noch immer von den Nachwirkungen der japanischen Kolonialzeit getrübt. Korea war von 1910 bis 1945 vom Kaiserreich annektiert.
Zu wenig Zeit
In der Vergangenheit hatten die Black Eagles bei Langstreckenverlegungen eine Pause in Taiwan gemacht. Die Route über Okinawa wäre jedoch effizienter gewesen. Laut ROKAF verblieb jedoch im aktuellen Fall nicht mehr ausreichend Zeit, um einen alternativen Zwischenstopp zu organisieren, da hierfür eine umfangreiche diplomatische Koordination nötig sei.





