Betrachtet man das internationale Spannungsverhältnis, wundert es nicht, dass die meisten der größten Kampfflugzeugflotten im asiatischen Raum angesiedelt ist. Nicht in der Liste vertreten ist der Iran mit wohl rund 160 Kampfflugzeugen, aber vielleicht dem interessantesten Flottenmix mit Flugzeugen aus Ost und West sowie mancher Eigenproduktion.
Kleine Überraschung: Unter den zehn größten Luftmächten der Welt findet sich im Januar 2019 keine Nation aus Westeuropa. Hier stellt Frankreich mit derzeit 271 Kampfjets die größte Macht, wovon 232 bei der Armée de l'Air und 41 bei der Marine im Einsatz stehen. Auf europäischer Ebene folgen Deutschland (206 Jets), Griechenland (187) und Italien (197).
Platz 10: Japan

297 Kampfjets
Der Inselstaat setzt weiter auf eine schlagkräftige Luftverteidigung und setzt zu diesem Zweck derzeit 297 Jets ein. Die F-15J Eagle ist mit mehr als 150 Exemplaren das Rückgrat der Japan Air Self-Defence Force. Das Muster wird derzeit modernisiert. Auch Altmetall in Gestalt der McDonnell F-4EJ Phantom findet sich noch im Repertoire der Japaner. Momentan befinden sich noch 72 F/RF-4EJ in der Flotte, die jedoch in den nächsten Jahren von der F-35 abgelöst werden sollen.
Platz 9: Saudi-Arabien

325 Kampfjets
Die Saudis sind nicht nur größter Eurofighter-Exportkunde, sondern auch die zahlenmäßig stärkste Luftmacht am Golf - und schaffen es mit insgesamt 325 Kampfjets in ihren Reihen auf Platz 9 der größten Luftmächte weltweit. 72 Eurofighter Typhoon nennt die Luftwaffe des streng islamischen Landes ihr Eigen. Dazu gesellen sich derzeit 81 Tornado IDS sowie 172 Boeing F-15 der Baureihen C, S und SA (Saudi Advanced), einer eigens für die saudischen Streitkräfte modernisierten Variante.
Platz 8: Ägypten

341 Kampfjets
Ägyptens Luftwaffe ist - gemessen an der Anzahl der Kampfflugzeuge - die achtgrößte der Welt. Unter den eingesetzten Flugzeugen findet sich ein buntes Sammelsurium von Jets aus westlicher wie östlicher Produktion. Die bis vor Kurzem noch eingesetzten MiG 21 wurden zwar mittlerweile ausgemustert, mit derzeit 11 MiG 29, bzw. MiG 35 (30 weitere bestellt) hält sich jedoch auch ein recht moderner Vertreter aus Russland in der Flotte. Das Rückgrat der Luftwaffe bildet jedoch die F-16 mit 168 eingesetzten Exemplaren. Dazu gesellen sich 75 Mirage 5, 15 Mirage 2000EM, 13 Alpha Jets sowie 17 Rafale aus französischer Produktion. Sieben weitere Rafele stehen noch auf der Bestellliste. Ziemlich exotische Vertreter sind die chinesische Nanchang Q-5 (30) und die bewaffnete Version des Agrarflugzeugs AT-802 Air Tractor, von der Ägypten 2016 zwölf Exemplare zur Bekämpfung von Aufständen beschafft hat. Die Maschinen stammen aus Beständen der Vereinigten Arabischen Emirate.
Platz 7: Pakistan

438 Kampfjets
Mehr als ein Drittel der Kampfflugzeugflotte Pakistans besteht aus Varianten der chinesischen MiG-21-Kopie F-7 (136). Auch die Mirage III (69) und Mirage 5 (90) sowie die Lockheed F-16 (45) sind noch zahlreich vertreten. Die Zahl der gemeinsam mit China entwickelten JF-17 "Thunder" beträgt 98 und steigt derweil weiter. Bald schon wird dieses Flugzeug das Rückgrat der Luftstreitkräfte darstellen und die älteren Muster zumindest teilweise verdrängen.
Platz 6: Südkorea

466 Kampfjets
Noch ist die Northrop F-5E mit 158 Exemplaren in den Reihen der südkoreanischen Luftwaffe am häufigsten vertreten. Zudem fliegt noch die F-4E Phantom (71) in Südkorea. Aber auch in diesem Land hat die Modernisierung begonnen und Muster wie die F-15K Slam Eagle (59) finden sich in der Flotte wieder. Darüber hinaus verfügen die Südkoreaner derzeit über 118 F-16C sowie 60 Exemplare des leichten Kampfflugzeugs KAI FA-50 aus heimischer Produktion. Dabei handelt es sich um ein Derivat des Trainers T-50 Golden Eagle.
Platz 5: Nordkorea

572 Kampfjets
Auf dem Papier verfügt Nordkorea über die fünftgrößte Kampfflugzeugflotte der Welt. Wie viele der Maschinen allerdings wirklich einsatzbereit sind, ist offen. Zudem ist die Flotte größtenteils veraltet: Im Inventar finden sich vor allem Oldtimer aus chinesischer und sowjetischer Produktion. Dazu zählen die Shenyang F-5 (106) und F-6 (97), Chengdu F-7 (120), Harbin H-5 (80), Mikojan MiG-21 (26) und MiG-23 (56) sowie Sukhoi Su-7 (18). Die modernsten Flugzeuge in der Flotte sind 35 MiG-29 älterer Bauart sowie 34 Su-25.
Platz 4: Indien

694 Kampfjets
Noch herrscht bei den indischen Luftstreitkräften eine sehr große Typenvielfalt. In keinem anderen Land finden sich Muster wie Sepecat Jaguar (130), MiG-21 (134), MiG-27(44), MiG-29 (66), Mirage 2000 (45) oder Su-30 (229) nebeneinander. Mit der Einführung der Dassault Rafale und HAL Tejas dürften jedoch einige Muster wegfallen. Die heimische Tejas ist bereits mit zehn Exemplaren im Inventar vertreten, 110 weitere sollen künftig noch dazukommen. Von der Rafale haben die Inder 36 Stück bestellt. Zudem könnten in ein paar Jahren bis zu 144 Sukhoi Su-57 die Schlagkraft der indischen Luftwaffe noch deutlich steigern.
Platz 3: Russland

1591 Kampfjets
Die russischen Luftstreitkräfte durchlaufen seit einiger Zeit ein erhebliches Modernisierungsprogramm. Neben neuen Mustern stoßen auch modernisierte Jets zur Flotte. Zahlenmäßig ist die Sukhoi Su-27 mit ihren Derivaten Su-30 und Su-35 am stärksten vertreten. 408 Flugzeuge dieses Typs finden sich in den Reihen der Luftwaffe. Dazu kommen weitere 42 bei der Marine (Su-30 und Su-33). Außerdem fliegen die Russen aktuell 277 MiG-29 (bzw. MiG-35), 296 Su-24, 200 Su-25, 132 MiG-31, 111 Su-34, 67 Tu-22M, 42 Tu-95 und 16 Tu-160. In Kürze sollen außerdem die ersten Su-57 einsatzbereit sein, von der die Luftwaffe bis zu 60 Stück geordert hat.
Platz 2: China

1624 Kampfjets
Gemessen an der Zahl der aktiven Kampfflugzeuge hat China 2019 Russland überholt. Und auch bei den Chinesen laufen umfassende Programme zur Modernisierung der Streitkräfte. So hat die Luftwaffe inzwischen die ersten zehn Chengdu J-20 in Dienst gestellt. Gleichzeitig wächst die Zahl der ebenfalls in China entworfenen J-10 kontinuierlich und beträgt aktuell 235 Exemplare. Hinzu kommen 25 J-10, die für die Marine fliegen. Das am häufigsten vertretene Muster bleibt bis auf Weiteres jedoch die auf der MiG-21 basierende J-7 mit 388 Exemplaren (plus 30 bei der Marine).
Weitere Flugzeugtypen in den Reihen der chinesischen Luftstreitkräfte (Luftwaffe und Marine zusammen): 391 Sukhoi Su-27/30/33/35 (bzw. Shenyang J-11, J-15 und J-16), 150 Harbin H-6, 148 Nanchang Q-5, 143 Shenyang J-8, 104 Xian JH-7.
Platz 1: USA

2826 Kampfjets
Wenig überraschend und doch beeindruckend, wenn man die nackten Zahlen betrachtet: Die USA behaupten auch 2019 ihren Spitzenplatz als größte Luftmacht der Welt. Und zwar unangefochten - mit 2826 Kampfjets besitzen sie beinahe so viele wie Russland und China zusammen. Die US Navy allein mit ihren 530 Jets wäre auf Platz 6 gekommen. Auch wenn einige Muster in den USA außer Dienst gehen, ist mit der Einführung der Lockheed Martin F-35 Lightning II (aktuell 81 in allen Teilstreitkräften) für Nachschub gesorgt. Dazu gesellen sich bei der US Air Force derzeit satte 790 F-16C, 432 F-15C und E, 287 Fairchild A-10C, 178 F-22, 74 B-52H, 59 B-1B, 30 Lockheed-Martin AC-130 und 19 B-2. Das US Marine Corps verfügt über noch 104 Harrier AV-8B+ sowie über 249 F/A-18C und D. Standardflugzeug der US Navy ist die F/A-18E und F mit 379 Exemplaren. Auch 149 F/A-18C finden sich noch in der Liste.