Kampfjet mit Kabelbindern - Russland rüstet MiG-29 mit „Abfangdrohnen“ aus

Kampfjet mit Kabelbindern
Russland rüstet MiG-29 mit „Abfangdrohnen“ aus

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.08.2025
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Die Rolle von Drohnen im Ukraine-Krieg wird fast täglich immer wichtiger. Daher arbeiten beide Seiten an immer neuen Wegen, um die unbemannten Fluggeräte des Gegners zu neutralisieren. Die Ukraine scheint beispielsweise modifizierte Landwirtschaftsflugzeuge einzusetzen. In Russland läuft das Projekt "Erzengel", das Abfangdrohnen bei den russischen Streitkräften einführen soll. In diesem Rahmen integrieren die Techniker entsprechende Flugkörper auch in einen Kampfjet. Dies geht aus einem in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Video und verschiedenen Medienberichten hervor.

Als Versuchsobjekt dient eine Mikojan MiG-29. "Nach langer Suche nach der idealen Platzierung haben wir beschlossen, unseren Abfangjäger auf MiGs zu platzieren. Natürlich fliegt das Flugzeug selbst etwas schneller als unsere Drohne, aber dafür kann der Abfangjäger direkt nach Kiew oder Lemberg gebracht werden", sagt ein Erzengel-Mitarbeiter. Die Versuche sollen auf dem Spezialzentrums "Bars-Sarmat" auf der Krim erfolgen, angeblich einer freiwilligen Einheit, die sich auf die Erprobung und den Einsatz neuer unbemannter Flugsysteme konzentriert, meist so genannte First-Person-View-Drohnen (FPV). Laut Informationen des Herstellers erreicht der Erzengel-Quadcopter eine Geschwindigkeit von bis zu 345 km/h. Die Steuerung erfolge aus dem Cockpit des Trägerflugzeugs.

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Allerdings erscheinen gleich mehrere Aspekte des Projekts als fragwürdig. Allen voran ist auf den Bildern zu erkennen, dass die Drohne lediglich mit Kabelbindern an einem Radarwarnempfänger unter dem Flügel der MiG-29 befestigt ist. Abgesehen von der Stabilität dieser Verbindung im Flug stellt sich die Frage, wie die Trennung beim Abwurf von der MiG-29 erfolgen soll. Außerdem dürften die filigranen Propeller der Drohnen keine Überlebenschance bei den hohen Fluggeschwindigkeiten des Mikojan-Jets haben.

Zudem sind die meisten russischen vorhandenen Fulcrums einsitzig, also gibt es keinen Platz für einen Drohnen-Bediener. Der Schluss des Videos zeigt übrigens einen startenden Kampfjet, aber keine MiG-29, sondern eine Suchoi Su-27.