Um möglichst wenig Radarstrahlen zu reflektieren und so schwer entdeckbar zu bleiben, tragen Stealth-Kampfflugzeuge ihre Waffen in internen Schächten. Erst kurz vor dem Abschuss oder Abwurf öffnen sich die Klappen. Dennoch verfügen die meisten Muster auch über optionale Außenlaststationen. Sind sie voll bestückt, spricht man gerne vom Biest-Modus. So hatte beispielsweise die Royal Navy eine F-35B Lightning II mit voller Waffenlast auf ihrem Flugzeugträger erprobt.
Der "Beast Mode" gilt aber natürlich auch für konventionelle Jets. Die US Navy verfügt bei der Super Hornet über einen speziellen Standard zur Bekämpfung von gegnerischen Fluggeräten – mit insgesamt neun Flugkörpern. Boeing zeigte sogar die F-15QA in Flugvorführungen mit acht AMRAAM-Raketen unter der Tragfläche. Dennoch wirkt eine volle Beladung an einem Stealth-Typ besonders eindrucksvoll – vor allem, wenn es sich um ein wuchtiges Muster wie die J-20 Dragon handelt.

Mit acht Außenlaststationen fliegt diese Chengdu J-20.
J-20 mit voller Kapelle
Der große Jet bildet das Flaggschiff der chinesischen Luftstreitkräfte, und wurde nun mit einer externen Bewaffnung von acht Flugkörpern gesichtet. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die PL-15 für mittlere und längere Reichweiten. Vier davon passen in die Waffenschächte der J-20, so dass die Gesamtzahl auf zwölf steigt. Zudem gibt es weitere seitliche Schächte für je eine Kurzstrecken-PL-10. In der Vergangenheit waren bereits Fotos des Jägers mit vier Zusatztanks unter dem Flügel aufgetaucht.
Vorteile gegenüber den USA
Die Reichweite der PL-15 soll knapp 200 Kilometer betragen. Damit liegt sie über den Werten der AIM-120D aus den USA, die zwischen 160 und 180 Kilometer liegen sollen. Mehrere voll bewaffnete J-20 könnten ihren Kontrahenten so das Leben ziemlich schwer machen. Allerdings müssten sie dafür den Vorteil ihrer geringen Entdeckbarkeit aufgeben. Außerdem arbeiten die USA an der neuen AIM-260, die bei der Reichweite neue Maßstäbe setzen soll.