Wie das chinesische Verteidigungsministerium mitteilte, nimmt die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee an der Übung "Adler der Zivilisation 2025" in Ägypten teil. Das Manöver sei das erste gemeinsame Training der Militärs der beiden Länder überhaupt, und soll das gegenseitige Vertrauen und die Freundschaft verbessern.
Die Übung läuft von Mitte April bis Anfang Mai. Sie findet wohl vom Fliegerhorst Wadi Abu Rish aus statt. Dort ist das 104. Taktische Jagdgeschwader der ägyptischen Luftstreitkräfte stationiert, das über die Mikojan MiG-29M verfügt. Offizielle Seiten nennen den Ort nicht, allerdings sind auf Satellitenfotos der Basis Typen aus China zu erkennen. Das chinesische Kontengent besteht aus J-10-Kampfjets sowie laut einem chinesischen Video aus Tankern, Frühwarnflugzeugen und Hubschraubern. In dem Clip sind unter anderem ein Y-20-Transporter mit Luftbetankungsbehältern unter der Tragfläche und eine KJ-500 mit Radarteller auf dem Rumpf zu sehen. Der Übungsflugbetrieb begann am Ostersonntag, nachdem mehrere Transporter Material über rund 6000 Kilometer auf die ägyptische Wüstenbasis gebracht hatten.
Vorgeschmack auf neues Muster?
Sowohl die Y-20 als auch die J-10 (der Ba-Yi-Kunstflugstaffel) hatten im vergangenen Jahr an der ersten Ausgabe der Egypt International Air Show teilgenommen. Kurz nach der Veranstaltung in Alamein berichteten verschiedene örtliche Medien, dass Ägypten eine nicht näher spezifizierte Zahl von J-10C gekauft habe. Offizielle Informationen dazu gab es bislang keine.
China-Jet als Ersatz für F-16?
Das chinesische Muster verfügt unter anderem über ein Radar mit elektronischer Strahlschwenkung. Neben den frühen Ausführungen der F-16 Fighting Falcon könnte es auch die MiG-29M ersetzen, deren Ersatzteilversorgung zunehmend schwieriger wird. In diesem Zusammenhang macht die Übung auf der ägyptischen Fulcrum-Basis Sinn: Die Gastgeber können sich von der Leistungsfähigkeit der J-10 überzeugen, und zugleich ihr mögliches neues Muster kennenlernen.