Polnische F-35-Husaren fliegen in Arkansas - Kampfjet-Ausbildung auf neuer Basis hat begonnen

Lightning-Ausbildung hat begonnen
Polnische F-35-Husaren fliegen in Arkansas

Veröffentlicht am 04.02.2025

Die beschaulichen Tage auf der Ebbing Air National Guard Base in Arkansas sind vorbei. Flogen hier bei Fort Smith bis vor kurzem nur MQ-9-Drohnen, wird es seit dem 23. Dezember 2024 wieder richtig laut: Die ersten beiden F-35A Lightning II der polnischen Luftwaffe landeten nämlich auf dem Fliegerhorst – frisch aus der Fabrik in Fort Worth.

Weitere Jets folgen, denn der Flugplatz wird neben den Luke und Hill Air Force Bases zu einem wichtigen Ausbildungszentrum für das Stealth-Kampfflugzeug von Lockheed Martin. Hier beim 188th Fighter Wing sollen vor allem ausländische Piloten ihr Training auf der F-35 erhalten – auch die Piloten der deutschen Luftwaffe. Den Anfang aber machen nun die Kollegen aus Polen. Ende Januar startete erstmals ein polnischer Flugzeugführer mit dem eigenen Jet in Ebbing. "Dies ist ein historischer Moment für Polen und ein äußerst wichtiger Moment in der Entwicklung unserer Luftwaffe", sagte der Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz. Während des Prämien-Einsatzes folgte ein US-Fluglehrer seinem Schüler in einer zweiten F-35A, um den Flug zu beurteilen.

Husaren kommen nach Hause

Polen hatte 32 Exemplare der Lightning II bestellt. Die erste Husarz (für Husar), wie das Muster hier genannt wird, zeigte Lockheed Marin bereits beim feierlichen Roll-out im vergangenen August. Die ersten beiden Maschinen in Ebbing tragen die Kennungen 3501 und 3502. Allerdings existiert ein Bild des Leitwerks der 3503, so dass sich vermutlich schon drei Einheiten in Arkansas befinden. Das erste Flugzeug soll Anfang 2026 in die Heimat kommen. Zunächst wird der Typ in Lask stationiert, später kommt Swidwin hinzu.

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Mehr Punch für die F-35

Gleichzeitig hat Polen mehr als 200 Anti-Radar-Flugkörper bestellt. Bei der AGM-88G handelt es sich um eine Waffe zur Ausschaltung der gegnerischen Luftabwehr. Sie trägt auch die Bezeichnung AARGM-ER (Advanced Anti-Radiation Guided Missiles-Extended Range). Der Wert des Auftrags beläuft sich auf knapp 745 Millionen Dollar. Der Beginn der Lieferungen ist für 2029 vorgesehen. Die Flugkörper sind primär für die F-35 bestimmt, sollen aber auch an der F-16 zum Einsatz kommen.

Internationales Trainingszentrum

Die Ebbing ANGB hatte sich im Jahr 2023 im Wettbewerb für den neuen Ausbildungsort gegen die Joint Base San Antonio-Lackland in Texas und die Selfridge Air National Guard Base in Michigan durchgesetzt. Die US Air Force musste zur Entlastung der Hill AFB in Utah einen weiteren Standort ins Leben rufen. Neben den polnischen und deutschen Kandidaten werden hier in den kommenden Jahren auch F-35-Piloten aus Finnland, der Schweiz und Singapur ihre Ausbildung erhalten. Dazu stationieren die Staaten jeweils ihre ersten Lightning in Arkansas – bis zu zwölf Stück insgesamt. Verantwortlich für die Schulung ist dann die 85th Fighter Group. Auch das Training für die F-16 Fighting Falcon aus Singapur wird in Ebbing stattfinden.