5,5 Milliarden Dollar könnte die dänische Industrie, also hauptsächlich Terma, an Zulieferaufträgen für die F-35 erhalten, wenn das Land die Lightning II als seinen neuen Kampfjet kauft. Das verspricht jedenfalls eine Absichtserklärung, die Jens Maaloe (Chef von Terma) und Orlando Carvalho (Executive Vice President des Aeronautics-Bereichs von Lockheed Martin) am Montag auf der Paris Air Show unterzeichneten.
„Das kann kein anderes Programm Dänemark bieten“, war sich Carvalho sicher, und natürlich ist die Aussicht auf 600 bis 700 Jobs bei Terma (bei voller Produktion) ein gewichtiges Argument in dem derzeit laufenden Kampfflugzeug-Auswahlverfahren, das in diesem Jahr nach den Wahlen entschieden werden könnte.
Schon bisher hat Terma im F-35-Programm, bei dem Dänemark von Anfang an als Partner dabei war, 300 Millionen Dollar umgesetzt. „Wir haben auf Basis dieses Progamms eine neue Fabrik gebaut“, so Maaloe, der sich die „richtige Art von Arbeitsplätzen“ im Hochlohnland wünscht. Garantiert sind Arbeiten wie an Flügelvorderkantenteilen, Composite-Bauteilen oder Wattenträgern und Kanonenbehältern aber nur, wenn Preis und Qualität stimmen.
Neben Dänemark hofft Lockheed Martin auch in Canada bald auf eine Entscheidung zu Gunsten der F-35. Weitere potenzielle Kunden mit einem absehbaren Beschaffungsprozess sind Belgien und Finnland, die man zunächst mit Informationen versorgt. Länder in Nahen Osten (außer Israel) kommen dagegen für den Fighter der fünften Generation vorerst nicht in Frage, wie US-Präsident Obama jüngst bemerkte.
Nächster wichtiger Meilenstein im Lightning-Programm wird die vorläufige Einsatzbereitschaft der F-35-B-Version sein. Lorraine Martin, Programmchefin bei Lockheed Martin, rechnet mit einer positiven Entscheidung bis Ende Juli. Insgesamt steige das Vertrauen in das Programm, was sich hoffentlich in den notwendigen Aufträgen niederschlage, um die Produktionsrate in den nächsten Jahren deutlich zu steigern und so auch die Kosten zu senken.
Ideal wäre ein Mehrjahresvertrag für die Produktionslose 12 bis 14, die um die 450 Flugzeuge umfassen. Vorerst geht es aber darum, die Vorserien-Produktionslose neun und zehn vertraglich fest zu machen. Hier sind 150 Flugzeuge zu bauen, davon ein deutlich steigender Anteil auch für internationale Kunden.
Derzeit sind laut Martin über 140 F-35 ausgeliefert. Sie fliegen mehr als 50 Missionen pro Tag so dass alle zehn Tage etwa 1000 Flugstunden zusammenkommen. Bisher war die F-35 über 35000 Stunden in der Luft.




