Noch fliegen rund 90 betagte, aus der ehemaligen Tschechoslowakei stammenden Aero L-39 Albatros bei den russischen Luftstreitkräften. Für die anfängliche Pilotenschulung ist ein moderner und im Betrieb günstigerer Ersatz dringend nötig. Abhilfe soll die UTS-800 bringen. Den Turboprop baut das zivile Ural Luftfahrtwerk (UZGA). Im Einsatz soll er die Jakowlew Jak-130 in der Ausbildung ergänzen.
Nun hat UZGA die ersten beiden Serienexemplare an das russische Verteidigungsministerium übergeben. Die Maschinen sollen zunächst eingehend erprobt werden. Der Prototyp war erst am 28. Oktober 2023 in Jekaterinburg zu seinem Erstflug gestartet. Das schnelle Tempo könnte sich auch damit erklären lassen, dass der Entwurf nicht ganz neu zu sein scheint.
Vorlage aus Österreich?
Das Design weist nämlich starke Ähnlichkeit mit dem DART Trainer des österreichischen Unternehmens Diamond Aircraft auf (Diamond Aircraft Reconnaissance Trainer). Die Entwicklung der UTS-800 hatte bereits im Jahr 2017 begonnen. Der Prototyp verfügt noch über ein US-Triebwerk, ein GE Aerospace H80-200. Auch die beiden nun ausgelieferten Einheiten sollen darüber verfügen. Wie bei allen aktuellen Programmen plant Russland mittelfristig den Umstieg auf rein inländische Ausrüstung. Für den Trainer ist daher der Einbau des Klimow VK-800 vorgesehen.

Wie Bulgarien setzt Russland noch auf die betagte L-39 Albatros zur Pilotenschulung.
Die Leermasse liegt laut UZGA bei 1700 Kilogramm, die Startmasse bei 2150 Kilogramm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 430 km/h. Auch eine leichte Bewaffnung sei möglich. Im Cockpit finden sich ein Head-up-Display und Multifunktionsbildschirme. Diamond bietet dagegen weiter die DART-750 an, die über ein PT6A-25C von Pratt & Whitney Canada verfügt und rund 60 km/h schneller ist. Das Unternehmen aus Wiener Neustadt gehört seit 2017 der Wanfeng Aviation Industry Company aus China. Auch eine chinesische DART-Version fliegt bereit in Form der TA-20.
Die russische Luftwaffe hat weiter mit Pilotenmangel zu kämpfen. Pro Jahr sollen zwischen 100 und 150 neue Flugzeugführer hinzukommen. Seit 2021 werden auch weibliche Kandidatinnen ausgebildet.