Während der zehn Übungstage sind die Partnernationen 808 Missionen mit über 1800 Flügen in den drei zu unterschiedlichen Zeiten aktivierten Lufträumen geflogen. Dabei kamen bei insgesamt 24 Composite Air Operations (COMAO) durchschnittlich je 52 Kampfflugzeuge zum Einsatz.
Mehr als 90 Prozent aller Übungsflüge konnten wie geplant durchgeführt werden, dass sei für eine Übung dieser Größenordnung ein hervorragendes Ergebnis, so der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz in seiner Abschlussbilianz. Ursache für nicht durchgeführte Flüge war in den meisten Fällen das Wetter. In der zweiten Woche stellten Sommergewitter eine große Herausforderung für alle Teilnehmer dar.
Die Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr machten sich weit weniger bemerkbar, als es im Vorfeld prognostiziert wurde. Nur ein geringer Teil der Verspätungen im europäischen Luftraum konnten auf die Übung Air Defender zurückgeführt werden. Diese Verspätungen lagen bei den jeweiligen Flügen im Bereich nur weniger Minuten.
Deutschland habe diese Übung geführt und es sei ein wichtiges Zeichen an unsere Partner, so der Luftwaffenchef, "dass wir gerade in Zeiten wie diesen Verantwortung übernehmen können". Vonseiten der 24 Partnernationen gab es Lob und Anerkennung über die Organisation der Übung als auch zu dem taktischen Szenario, so der Inspekteur weiter.
"Wir haben ein starkes Zeichen an uns selber gesetzt, dass wir in der Lage sind, dieses Bündnis zu verteidigen", sagte der Chef der Luftwaffe. Die Übung solle als Signal an die Menschen in Deutschland und die Partnernationen gewertet werden, dass sie sich auf die Verteidigungs- und Einsatzfähigkeit der Luftstreitkräfte verlassen können.
Besonders dankte Gerhartz der US Air National Guard. Über 100 Flugzeuge und rund 3000 Soldatinnen und Soldaten entsendeten die USA. Sie wurden innerhalb weniger Tage zusammen mit circa 1500 Tonnen Material über den Atlantik verlegt.
Auch die DFS zieht nach zwei Wochen eine positive Bilanz. "Wir haben uns über viele Monate intensiv auf die Übung vorbereitet und sie anschließend professionell, konzentriert und in einer hervorragenden Zusammenarbeit mit unseren Systempartnern durchgeführt”, sagt Dirk Mahns, Geschäftsführer Operative Dienste der DFS.
Während der Übung hatte die DFS ihr Personal durch Zusatzdienste massiv aufgestockt – im Schnitt waren 20 Prozent zusätzliches Lotsenpersonal in den Kontrollzentralen aktiv. Eine Koordinationszelle begleitete den kompletten Übungszeitraum. Hier konnten Übungsabläufe mit der Luftwaffe und der benachbarten Kontrollzentrale in Maastricht kurzfristig abgestimmt und koordiniert werden.
Die von EUROCONTROL prognostizierten 55000 Verspätungsminuten pro Tag wurden deutlich unterschritten. Mit rund 22000 durch die Militärübung begründeten täglichen Minuten blieb der zivile Flugverkehr weitgehend ungestört. Der Einfluss der Sommergewitter war deutlich stärker, am Mittwoch summierten sich die daraus resultierenden Verspätungen auf 30.000 Minuten.
Auch die Lockerungen der Nachtflugregeln an den Flughäfen wurden kaum in Anspruch genommen. Insgesamt 70 Flüge starteten oder landeten später, weil ihre Flugpläne durch Air Defender beeinflusst worden waren, so die DFS.