In der ersten Märzhälfte hat das Marinefliegergeschwader 3 von Nordholz aus wieder eine P-3C nach Dschibuti verlegt. „Mit der P-3C sind wir in der Lage, ein umfassendes Lagebild zu erstellen. Das Einsatzgebiet ist anderthalb Mal so groß wie Europa und nur ein Flugzeug kann bei derartigen Dimensionen schnelle und genaue Aufklärungsergebnisse liefern“, so Fregattenkapitän Heiko Millhahn, der gleichzeitig die Führung des deutschen Einsatzkontingents bei „Atalanta“ übernommen hat. „Die Fläche, die wir mit einem Flug in acht Stunden abdecken können, könnte ein Schiff niemals schaffen.“
Seinen ersten Einsatz im Rahmen der Operation „Atalanta“ hatte „Jester“, wie das Rufzeichen der P-3C „Orion“ im Funkverkehr lautet, im Jahr 2009. Seitdem haben die Besatzungen im Einsatzgebiet von „Atalanta“ mehr als 5.000 Flugstunden auf über 600 Einsatzflügen absolviert. Unterstützung bekommen die Crews von Technikern und einer Kontrollzentrale am Boden.
Zuletzt war die P-3C von September bis Dezember 2016 im Einsatz über der somalischen Küste. Nach dem Ende der Wintermonsunzeit beginnt nun wieder eine Phase mit geringerem Seegang. Diese Wetterbedingungen ermöglichen es Piraten grundsätzlich, wieder mit ihren kleinen Booten in See zu stechen. „Deshalb ist jetzt die Frühwarnfunktion, die unser Seefernaufklärer bietet, von entscheidender Bedeutung“, erklärt Millhahn.
Insgesamt haben bereits mehr als 10000 deutsche Soldaten seit 2008 am Horn von Afrika ihren Beitrag dazu geleistet, dass die Seewege vor Somalia wesentlich sicherer geworden sind. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistiken. Wurden im Jahr 2011 noch 176 Angriffe auf Schiffe und 25 Entführungen mit über 700 Geiseln im Einsatzgebiet gemeldet, befindet sich derzeit kein Schiff in der Hand somalischer Piraten.
Marineflieger : P-3C Orion zurück bei „Atalanta“
Die Deutsche Marine stellt der EU-Operation „Atalanta“ zum wiederholten Mal einen Seefernaufklärer zur Verfügung.
