Meilenstein für Embraer und Saab: KC-390 betankt Super-Gripen

Meilenstein für Embraer und Saab
Brasiliens KC-390 betankt Super-Gripen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.11.2025
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Gripen E wird luftbetankt.
Foto: Embraer

Die brasilianische Luftwaffe (FAB) hat gemeinsam mit Embraer und Saab die Zertifizierungsflüge für die Luftbetankung des Kampfjets Gripen E durch das Transportflugzeug KC-390 Millennium erfolgreich abgeschlossen. Die Tests fanden am Standort von Embraer in Gavião Peixoto im brasilianischen Bundesstaat São Paulo statt, wo sich auch das Gripen-Flugtest-Zentrum befindet.

Während der Testflüge wurden verschiedene Flugkonfigurationen, Geschwindigkeiten und Höhen erprobt. Das Testprogramm umfasste sowohl Tag- als auch Nachtbedingungen bei hohen Geschwindigkeiten. Dabei trugen laut Brasiliens Flugzeughersteller Embraer die Fly-by-Wire-Systeme beider Flugzeuge zum Erfolg bei. Die KC-390 erzeuge zudem im Flug "günstige Wirbelschleppen", während die Gripen E ihre Reaktionsfähigkeit unter Beweis gestellt habe, so Embraer weiter.

Die Testreihe verfolgte gleich zwei Ziele. Zunächst sollte die Gripen E als Empfängerflugzeug qualifiziert werden, wobei Leistung, Stabilität und strukturelle Integrität während der Betankung überprüft wurden. Im zweiten Schritt wurde die Kompatibilität beider Flugzeuge über das gesamte Flugspektrum der KC-390 verifiziert.

An der Operation Samaúma, wie die FAB das Testprogramm nennt, waren rund 40 Militärangehörige beteiligt. Die Koordination übernahm die Abteilung für Luft- und Raumfahrtwissenschaft und -technologie (DCTA) der brasilianischen Luftwaffe.

Ingenieure und Testpiloten von Saab, Embraer und der FAB arbeiteten bei den Flugversuchen eng zusammen.

Gripen E wird luftbetankt.
Embraer

Wie geht es für die Gripen E weiter?

Die schwedische Militärluftfahrtbehörde (SE-MAA) wird nun die Nachweisdokumentation für die Luftbetankungsfähigkeit des Gripen E im Rahmen ihres Zertifizierungsprozesses selbst prüfen.

Gripen E wird luftbetankt.
Embraer

Anschließend folgt das Zertifizierungsverfahren durch das Institut für industrielle Förderung und Koordination (IFI) der brasilianischen Luftwaffe. Beide Institutionen sind für die technische Analyse und Validierung verantwortlich.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Tests gehört Brasilien zu den wenigen Ländern, die Luftbetankungssysteme mit eigener Technologie entwickeln, testen und vollständig verifizieren können.