Der Vierstrahler mit der Kennung 16+01 „Konrad Adenauer“ war am Donnerstagabend um 19:00 Uhr in Tegel gestartet und hatte gerade die Niederlande überquert, als sich „der erfahrenste Pilot der Flugbereitschaft“ zu einer Umkehr und einer Landung an der Heimatbasis in Köln Bonn entschloss.
In Köln Bonn musste die noch sehr schwere A340-300 die kurze Querwindbahn benutzen, so dass vorsichtshalber die Feuerwehr bereitstand, um bei Bedarf die heißen Bremsen zu kühlen.
Nach Angaben der Luftwaffe war eine Verteilerbox in der Elektrik des A 340 war gestört. „An ihr hängen wichtige Systeme des Flugzeugs, auch das Kommunikationssystem,“ so der Kommandeur der Flugbereitschaft, Oberst Guido Henrich am Freitag. Der technische Defekt, der für den Ausfall der Funkanlage verantwortlich war, war auch der Grund dafür, dass kein Treibstoff abgelassen werden konnte, so die Luftwaffe. Ein Satellitentelefon ermöglichte der Besatzung die Kommunikation mit der Flugsicherung.
Eine Ersatzmaschine, der zweite Airbus A340, stand mit Cockpit-Crew in Berlin zur Verfügung. Es ist Standard, dass am Start-Flughafen eine Ersatzmaschine steht. Der Ersatz-A340 verlegte auch noch von Berlin nach Köln, aber die vorgeschriebene maximale Flugdienstzeit ließ einen erneuten Start nicht zu.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verbrachte daraufhin die Nacht im Bonner Maritim-Hotel un wurde am frühen Freitagmorgen mit einem Teil ihrer Delegation mit einer Global 5000 nach Madrid gebracht. Von dort flog sie dann mit einem A330-Linienflug der Iberia (IB6849) nach Buenos Aires weiter.
Die Panne rückte einmal mehr die Flugbereitschaft in ein schlechtes Licht. Laut Luftwaffe beträgt die Ausfallrate bei 2500 Flügen im Jahr zwei Prozent. Die beiden A340 der Flugbereitschaft stammen von der Lufthansa. Die „Adenauer“ (Kennung 16+01) ist Baujahr 1999, die „Theodor Heuss“ (16+02) ist Baujahr 2000.