Die B-52H bleibt auf unabsehbare Zeit unverzichtbar für die US Air Force. Die Notwendigkeit für die Ausstattung mit modernen Triebwerken verdeutlicht einmal mehr ein aktuelles Video aus dem Mittleren Osten. Der Clip zeigt drei der sechs in die Region verlegten Stratofortress-Bomber der 69th Expeditionary Bomb Squadron beim Start, Rauchschwaden inklusive. Mit der Einführung des B-52J-Standards soll damit Schluss sein. Ein Kernpunkt des Upgrades ist nämlich die Ausstattung mit dem F130-Antrieb. Das Triebwerk von Rolls-Royce entstand auf Basis des in Dahlewitz bei Berlin entwickelten BR725 und wird das bisherige TF33 von Pratt & Whitney ersetzen.
Entwurf besteht kritische Prüfung
Die ersten Tests hatten sich aufgrund der Montage von zwei Aggregaten nebeneinander in einem Behälter als kompliziert erwiesen. Sie laufen seit August auf einem Freiluftprüfstand der NASA auf dem Stennis Space Center. Wie Rolls-Royce jetzt mitgeteilt hat, konnten die Ingenieure wie geplant im Oktober die kritische Entwurfsprüfung abschließen. Dieses Critical Design Review (CDR) gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Serienreife.
Zwei Jahre verspätet
Die Umrüstung erfolgt im Rahmen des 2,6 Milliarden Dollar schweren B-52 Commercial Engine Replacement Program (CERP), das die Beschaffung von 608 Einheiten des F130 umfasst. Das CDR auf Flugzeugebene plant Boeing für den August 2025. Damit wäre das Projekt laut US-Bundesrechnungshof um rund zwei Jahre verspätet. Die vorläufige Einsatzbereitschaft soll die B-52J im Jahr 2033 erreichen. Erste Einsatzversuche sind für April 2032 geplant. Vor der endgültigen Entscheidung zur Serienproduktion wird es zwei Testflugzeuge geben. Auf Triebwerksebene stehen als nächstes Leistungsversuche auf dem Höhenprüfstand des Arnold Engineering Development Complex (AEDC) in Tullahoma, Tennessee, sowie Dauerläufe in Indianapolis an.