Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat die Fertigung sämtlicher F-16 Block 70 Kampfjets für die Anfangsflotten Bulgariens und der Slowakei abgeschlossen. Die Maschinen wurden gestern, am 15. Dezember, im Werk in Greenville, South Carolina, durch das Foreign Military Sales-Programm der US-Regierung abgenommen.
Damit verfügen beide Länder künftig über moderne Jagdflugzeuge, die vollständig mit NATO-Systemen kompatibel sind. Die Auslieferung markiert einen bedeutenden Schritt in den Modernisierungsplänen beider Luftstreitkräfte, die bislang auf sowjetische Technik angewiesen waren.
Ersatz für sowjetische MiG-29
Bulgarien plant, die Jets auf dem Fliegerhorst Graf Ignatievo zu stationieren. Sie sollen dort die betagten Mikojan MiG-29 ablösen, von denen das Land ursprünglich rund 20 Exemplare besaß. Derzeit gelten nur noch etwa zehn als einsatzfähig. In der Slowakei ist die MiG-29 bereits außer Dienst gestellt worden.
Bulgarien hat zunächst acht Kampfjets erworben und plant die Beschaffung von acht weiteren Exemplaren. Die Slowakei hat nach Übernahme der ersten beiden Maschinen im Januar 2024 insgesamt 14 Jets bestellt.
Die F-16 Block 70 gilt als modernste Variante der Fighting Falcon. Sie ist mit dem APG-83-AESA-Radar ausgestattet, das zu 95 Prozent softwarekompatibel und zu 70 Prozent hardwarekompatibel mit dem Radar der F-35 ist. Außerdem besitzt die Block-70-Version ein digitales Cockpit, konforme Treibstofftanks und das automatische Bodenkollisionswarnsystem Auto GCAS. Die Flugzellen sind laut Lockheed auf eine Lebensdauer von 12.000 Flugstunden ausgelegt.
Europäisches Produktionsnetzwerk
An der Fertigung sind über 530 Zulieferer aus zwölf Ländern beteiligt, darunter die slowakische Firma LOTN und das bulgarische Unternehmen Avionams. Die Endmontage findet in Greenville statt, wo Lockheed die weltweit einzige aktive F-16-Produktionslinie betreibt. Dort sind nach Unternehmensangaben mehr als 1.500 Beschäftigte mit dem Programm befasst.
In Europa sind über 700 F-16 im Einsatz. Insgesamt nutzen 29 Länder das Muster. Der aktuelle Auftragsbestand umfasst laut Herstellerangaben 135 Maschinen der Block-70-Version. Weitere Abnehmer sind Bahrain, Marokko und Taiwan.





