Hangar für E-4B Nightwatch
Neues Dach überm Kopf für Weltuntergangsflugzeuge

Nach einem Jahrhunderthochwasser 2019 wurde jetzt der Wartungshangar für die fliegende Kommandozentrale E-4B Nightwatch auf der US-Luftwaffenbasis Offutt in Nebraska wiedereröffnet.

Securing E-4B
Foto: U.S. Air Force

Die E-4B Nightwatch ist das "Weltuntergangs-Flugzeug" in der Flotte der US-amerikanischen Luftverteidigung: Im Falle eines nationalen Notstands oder der Zerstörung von Kommando- und Kontrollzentren der USA am Boden ist die E-4B ein fliegendes Kommando-, Kontroll- und Kommunikationszentrum, um die US-Streitkräfte aus der Luft zu führen, Kriegsbefehle in Notfällen auszuführen und Maßnahmen der Zivilbehörden zu koordinieren.

Die Flugzeuge sind gegen elektromagnetische Impulse gewappnet und verfügen über Schutzschilde gegen nukleare und thermische Einwirkungen.

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Insgesamt verfügt die USAF über vier E-4B, die auf der vierstrahligen Boeing 747-200 basieren. Darunter ist eine ursprüngliche E-4B, drei weitere, ältere E-4A wurden später zur B-Version aufgerüstet. Alle vier werden von der 1st Airborne Command Control Squadron (1ACCS) der 595th Command and Control Group betrieben, die auf der Offutt Air Force Base in Nebraska stationiert ist.

Überschwemmung trifft Offutt

Eine Überschwemmung historischen Ausmaßes im März 2019 hat die Heimat der "Doomsday Planes" schwer beschädigt. Über 60 Gebäude und die Landebahn auf der nahe am Missouri gelegenen Luftwaffenbasis Offutt waren von der Naturkatastrophe betroffen.

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Trotzdem musste die Luftwaffe den Betrieb der E-4B rund um die Uhr ohne Unterbrechung aufrechterhalten. E-4Bs werden routinemäßig als Transportflugzeuge für den Verteidigungsminister eingesetzt, wenn dieser ins Ausland reist. Der letzte Besuch einer Nightwatch in Deutschland war zuletzt auf dem Flughafen Nürnberg anlässlich eines Besuchs von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Die Nightwatch-Flotte war vorübergehend auf der Lincoln Air Force Base stationiert worden. Von Februar 2021 bis Oktober 2022 wurde die Start- und Landebahn von Offutt erneuert.

Gleichzeitig begannen die Bautrupps mit der Instandsetzung des Wartungshangars. Unter anderem mussten drei acht Meter lange Blöcke aus dem Boden geschnitten werden, um das marode Fundament zu entfernen.

Timo Breidenstein
Im Februar 2023 besuchte Verteidigungsminister Austin die US-Truppen in Grafenwöhr. Anschließend hob er mit der in Nürnberg geparkten E-4B wieder gen USA ab.

Instandsetzung verzögert sich

Als die Start- und Landebahn wieder geöffnet wurde und der E-4B-Betrieb nach Offutt zurückkehrte, verfügte die 595th AMXS jedoch immer noch nicht über einen Hangar für schwere Wartungsarbeiten: Der Umfang der Instandsetzung für das Gebäude war enorm, zudem war es bei der Auftragsvergabe es zu Verzögerungen gekommen.

Deswegen wurden während der Instandsetzung des Wartungshangars an den 747 insgesamt acht große Flugzeuginspektionen, die jeweils 30 Tage dauerten, an drei verschiedenen Standorten außerhalb von Offutt durchgeführt.

Jetzt endlich sind die Renovierungsarbeiten vor Ort abgeschlossen. Die Wiedereröffnung des Hangars feierte das Geschwader mit einer Zeremonie, bei der symbolisch ein rotes Band durchschnitten wurde. "Mit dem Durchschneiden des Bandes endet ein 22-monatiger Stillstand und die Wiedergeburt des schweren E-4B-Wartungsbetriebs in Offutt", sagte Oberstleutnant Theodore Debonis, Kommandeur der 595th Aircraft Maintenance Squadron.

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Erscheinungsdatum 05.05.2023