Im Zeitalter der Social-Media-Plattformen gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Und dennoch schoss ein russischer Pilot im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel ab: Er filmte seinen eigenen Absturz. Dass der Video-Clip auch noch den Weg ins Internet fand, dürfte seine Vorgesetzten nicht erfreut haben – aus militärischer Sicht eigentlich ein Unding.
Brennender Jet trudelt nach unten
Der Clip beginnt mit dem in Richtung Boden trudelnden Kampfflugzeug, einem Mitglied der Flanker-Familie von Suchoi. Um welche Version es sich genau handelt, lässt sich aufgrund der Entfernung und Bildqualität nicht erkennen. Gefilmt hat es nämlich der am Fallschirm hängende Pilot, der kurz zuvor mit dem Schleudersitz ausgestiegen war. Zwischenzeitlich scheinen Flammen aus einem Triebwerk zu kommen. Anschließend richtet der Soldat die Kamera auf sich, bis er den Boden erreicht.
"Wurden angegriffen"
Wo, wann und warum der Jet abstürzte, ist nicht bekannt. Im letzten Teil des Videos spricht der Pilot in die Kamera. Seine Worte sind nicht genau zu verstehen, aber laut verschiedenen Webseiten sagt er etwas in der Richtung von "Wir wurden angegriffen, und hatten keine Zeit, zu reagieren." Trotz des Plurals ist im Film kein zweiter Fallschirm zu sehen.

Der Pilot hängt nach seinem Ausstieg am Fallschirm.
Vermutlich neue Su-35
Auch die für die zweisitzige Su-34 typischen Entenflügel sind an der trudelnden Flugzeugsilhouette nicht auszumachen. Daher deutet es entweder auf eine ältere Su-27 oder eine moderne Su-35 hin. Außerdem dürfte der Ausstieg über russischem oder zumindest von eigenen Streitkräften kontrollierten Gebiet erfolgt sein. Anders ist das relativ ruhe Verhalten des Piloten und die Tatsache, dass er überhaupt mit seinem Telefon filmt, wohl nicht zu erklären.