Nach rund sieben Monaten im Einsatz von einem "nicht genannten Ort" im Mittleren Osten aus kehrten die Maschinen der 494th Fighter Squadron auf ihre Heimatbasis im britischen Lakenheath zurück. Die ersten sechs Eagles landeten am 8. Mai wieder beim 48th Fighter Wing, die restlichen sechs Maschinen folgten am 10. Mai. Sie hatten von der Muwaffaq Salti Air Base in Jordanien aus zahlreiche Einsätze, unter anderem zur Abwehr der vom Iran auf Israel gesteuerten Drohnen, geflogen.
70 Drohnen abgeschossen
Bei ihrer Rückkehr zeigten die Jets in alter Tradition zahlreiche Sonder- und Einsatzmarkierungen. Neben den Bombensymbolen wiesen die F-15E erstmals auch Silhouetten der AIM-9X Sidewinder auf. Der Luft-Luft-Flugkörper kam beim Abfangen der Drohnen zum Einsatz. In der Nacht vom 13. auf den 14. April hatten die Eagles aus Lakenheath zusammen mit ihren Kollegen von der 335th FS aus Seymour-Johnson rund 70 iranische Drohnen abgeschossen.
Das Alter nagt
Trotz dieser Erfolge bleibt die F-15E ein in die Jahre gekommenes Waffensystem, was sich vor allem in der Wartung und dem Klarstand bemerkbar macht. McDonnell Douglas (später Boeing) hatte von 1988 bis 2001 insgesamt 236 Exemplare der Jagdbombervariante gebaut. Davon befinden sich noch 214 im aktuellen Inventar. Bisher steht nur eine Strike Eagle in der Wüste bei der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group (AMARG) in Davis-Monthan: die zu Testzwecken geflogene 86-0183.

Die F-15E ist der leistungsfähigste Jagdbomber der US Air Force.
Hälfte der Flotte in Rente?
Geht es nach den Plänen des Pentagons, dann erhält sie bald zahlreich Gesellschaft: Die Flotte soll stark schrumpfen. Der aktuelle Budget-Entwurf sieht bereits im fiskalischen Jahr 2025 (1. Juli 2024 bis 30. Juni 2025) die Ausmusterung von 26 Einheiten vor. Bis 2028 sollen weitere 89 folgen. Damit blieben nur noch 99 Jets übrig. Die USAF will vor allem die mit dem schwächeren F100-PW-220-Triebwerk ausgestatteten, älteren Ausführungen in den Ruhestand schicken.

Die USAF will die älteren Strike Eagle ausmustern, die mit dem schwächeren Triebwerk F100-PW-220 ausgestattet sind.
Upgrades für den Rest
Dagegen erhalten die verbliebenen, vom Pratt & Whitney F100-PW-229 angetriebenen Eagles ein Upgrade des Selbstverteidigungssystems EPAWSS (Eagle Passive Active Warning Survivability System). Die 229-Version des Turbofans bietet einen Trockenschub von 79,2 Kilonewton – 14,3 kN mehr als die 220-Variante. Einen weiteren Leistungssprung verspricht die bereits begonnene Einführung des auch in der F-15EX verwendeten Radars: Das Raytheon AN/APG-82(V)1 besitzt eine Antenne mit elektronischer Strahlschwenkung.
Widerstand aus der Politik
Die eingesparten Geldmittel sollen der großangelegten Modernisierung der USAF zugutekommen. Doch einige Mitglieder des US-Kongresses befürchten Engpässe bei der Verfügbarkeit von taktischen Kampfflugzeugen und sprechen sich gegen die Außerdienststellung der Strike Eagles aus. Zumal das Beschaffungsvorhaben des Nachfolgers F-15EX mit immer weiter reduzierten Stückzahlen kämpft. Aktuell sind nur noch 99 Flugzeuge statt der ursprünglichen Mindestzahl von 144 vorgesehen. Aber auch hier wollen die Politiker eingreifen und fordern insgesamt 122 neue Eagles. Bleibt abzuwarten, welche Seite sich durchsetzt. Die Verabschiedung des Verteidigungshaushalts wird für Herbst erwartet – der gleichzeitige Präsidentschaftswahlkampf macht die Sache nicht leichter.