Nach Sturm der Kritik an A400M
Airbus wechselt Top-Manager aus

Nachdem die Lieferprobleme beim A400M in den letzten Tagen harsche Kritik der Kunden ausgelöst hatten ist Domingo Urena-Raso als Chef der Militärflugzeugsparte zurückgetreten.

Airbus wechselt Top-Manager aus

Das Bauernopfer folgte auf eine öffentliche Entschuldigung von Konzernchef Tom Enders, der am Dienstag in London gesagt hatte, er „bedauere es sehr, dass wir die Zusagen, die wir unseren Kunden vor einigen Jahren gegeben haben, nicht einhalten können“. Man werde so schnell wie möglich Korrekturen einleiten und organisatorische und personelle Konsequenzen ziehen.

In den Entschuldigungschor stimmte heute auch Bernhard Gerwert als Leiter von Airbus Defence & Space ein. Bezüglich der „Integration von militärischen Fähigkeiten und insbesondere dem Hochlauf der Fertigung haben wir nicht auf dem Level geleistet, das wir von uns erwartet haben. Das ist nicht akzeptabel, und wir werden das beheben. Wir sind uns bewusst, wie abhängig die Kundennationen von der Verfügbarkeit des neuen Transportflugzeugs und nehmen ihre Bedenken sehr ernst. Wir werden alles tun … damit die Kunden die Flugzeuge, die sie benötigen, in der kürzest möglichen Zeit erhalten“.

Die Probleme lösen soll ein neues Management-Team. Zum Nachfolger von Urena-Raso, der eine neue Aufgabe innerhalb der Airbus Group übernehmen soll, wurde Fernando Alonso bestellt, bisher Leiter des Flugtestbetriebs von Airbus.

Für eine effizientere Abwicklung der Fertigung obliegen die Produktionsangelegenheiten künftig der Betriebsorganisation von Airbus Defence & Sapce unter der Leitung von Pilar Albiac-Murillo. Entwicklung und Auslieferung verbleiben aber bei Military Aircraft, wo Rafael Tentor weiter der Leiter des A400M-Programms ist.

Die überfälligen militärischen Fähigkeiten der A400M wie Lastenabwurf, Selbstschutzsystem und Luftbetankung mit den Unterflügelbehältern will Airbus nun „in der zweiten Jahreshälfte 2015“ integrieren.

Nach „intensiven und konstruktiven“ Diskussionen mit der zuständigen Rüstungsagentur OCCAR und den Kundennationen soll ein neuer Lieferplan bekannt gegeben werden. Eventuell notwendige weitere Abschreibungen auf das A400M-Programm will man bei der Vorstellung der Bilanz 2014 am 27. Februar bekanntgeben.

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