Mit fast 3000 Exemplaren ist die L-39 Albatros einer der meistgebauten Jet-Trainer aller Zeiten. An diesen Erfolg will der tschechische Flugzeugbauer Aero mit einer neuen Ausführung anknüpfen. Die Next Generation konnte nun einen weiteren Meilenstein verbuchen. Am 30. Mai übernahmen die ungarischen Luftstreitkräfte ihre ersten drei Exemplare der L-39NG Skyfox. Sie sind bei der 101. Staffel auf der Luftwaffenbasis in Kecskemét stationiert.
Ungarn hatte im Jahr 2022 insgesamt zwölf Exemplare bestellt. Davon werden acht Maschinen als Aufklärer fliegen. Die Lieferungen sollen 2028 abgeschlossen sein. Die künftige Pilotenausbildung mit dem neuen Muster wird in das NATO Flight Training Europe (NATE) eingebunden.
Aero vermarktet die auch Skyfox genannte L-39NG als modernes Trainingssystem für Kampfflugzeuge der vierten und fünften Generation. Im mit einem Head-up-Display ausgestatteten Cockpit kommen zwei Multifunktions-Bildschirme zum Einsatz. Der Doppelsitzer lässt sich auch mit fünf Außenlaststationen ausstatten. Die Zuladung beträgt 1348 Kilogramm.
Triebwerk aus den USA
Als Antrieb kommt nicht mehr das Progress AI-25 zur Anwendung, sondern das Williams FJ44-4M aus den USA mit einem Schub von 16,89 Kilonewton. Pilot und Fluglehrer sitzen auf Zero-Zero-Schleudersitzen von Martin-Baker (Mk. CZ16H). Die maximale Startmasse des Jets beträgt 5593 Kilogramm. Die von Ungarn beschaffte Aufklärungsvariante verfügt zusätzlich über den MX-15-Behälter mit elektro-optischen und Infrarot-Sensoren. Er stammt von L3Harris Wescam aus Kanada.
Drei Betreiber
Außerdem haben sich Vietnam und die Tschechische Republik für die Skyfox entschieden. Im März lieferte Aero die letzten von zwölf bestellten L-39NG an Vietnam aus. Das Ausbildungszentrum der tschechischen Luftwaffe in Pardubice übernahm ihren ersten neuen Trainer (von vier) Anfang des Jahres. Die erste Vorserienmaschine der L-39NG war am 22. Dezember 2018 zu ihrem Jungfernflug gestartet.
