Am 28. April fiel eine Boeing F/A-18E Super Hornet samt Schlepper vom Flugzeugträger USS Harry S. Truman ins Rote Meer. Der Kampfjet ging allerdings nicht beim Rangieren auf dem engen Trägerdeck über Bord, sondern purzelte aus dem Hangardeck. Ursache war wohl ein abruptes Manöver des Carriers, um einem Angriff der Houthi-Miliz auszuweichen.
Laut Mitteilung der US Navy wurde die Maschine gerade im Hangardeck geschleppt, als das Personal die Kontrolle über das Flugzeug verlor. Sowohl die Super Hornet als auch das Schleppfahrzeug fielen ins Wasser, vermutlich durch eine seitliche Öffnung für den Aufzug. Dieser dient zur Beförderung von Flugzeugen und Hubschraubern auf das Hangardeck.
Die beteiligten Seeleute konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, bevor das Gespann über Bord ging. Normalerweise sitzt beim Schleppvorgang auch ein Techniker im Cockpit des gezogenen Flugzeugs. Ob dies hier auch der Fall war, ist offen. Das Personal sei jedenfalls vollzählig, nur eine Person erlitt leichte Verletzungen. Eine Untersuchung hat bereits begonnen.
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Pannen-Serie geht weiter
Der Jet gehörte zur Strike Fighter Squadron VFA-136. Die Truman war im September 2024 in Norfolk zu ihrer aktuellen Einsatzfahrt aufgebrochen und Mitte Dezember 2024 ins Rote Meer gefahren. Dort schoss die zum Trägerverband gehörenden USS Gettysburg aus Versehen eine F/A-18F der auf der Truman stationierten VFA-11 ab. Beide Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Am 12. Februar stieß der Flugzeugträger dann im Mittelmeer mit dem Frachter M/V Besiktas-M zusammen und musste zu notdürftigen Reparaturen nach Souda Bay auf Kreta. In der Folge enthob die Navy den Kapitän der CVN-75 seines Amtes.
Ausweichmanöver wegen Houti-Angriff?
Offiziell gab die US Navy keine Auskunft über die Ursache des Unglücks, bei dem die Super Hornet über Bord ging. Verschiedene US-Medien berichten von einem Ausweichmanöver der Truman. Trotz ihrer Größe sind die Flugzeugträger der Nimitz-Klasse zu engen Kurven mit hoher Geschwindigkeit fähig, was den Verlust des Kampfjets erklären könnte. Die Art des Houthi-Angriffs liegt ebenfalls noch im Dunkeln. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass es ballistische Flugkörper gewesen sein könnten, da langsamere Drohnen vorher abgeschossen worden wären. Was mit der über Bord gegangenen Maschine passiert, ist noch unklar. In der Regel setzt die US Navy jedoch alles daran, verunfallte Flugzeuge wieder aus dem Meer zu bergen.
Im Juli 2022 blies beispielsweise ein heftiger Windstoß eine geparkte Super Hornet vom Deck ins Mittelmeer, während der Flugzeugträger auf See mit Nachschub versorgt wurde. Wieder handelte es sich um die USS Truman. Knapp einen Monat später barg die Marine den havarierten Jet aus einer Tiefe von rund 2900 Metern.
