Frankreich wird vier zusätzliche Airbus A400M Atlas bestellen, wie aus Haushaltsdokumenten der Regierung hervorgeht. Die französischen Luft- und Weltraumstreitkräfte planen den Einsatz des Zusatz-Quartetts vor allem auch für elektronische Kriegsführung, luftgestützte Aufklärung sowie als Trägerplattform für Fernwaffen.
Wie das Fachportal Opex360 zuerst berichtete, würde die Beschaffung die nationale A400M-Flotte auf insgesamt 41 Maschinen aufstocken. Die Bestellung steht im Zusammenhang mit Vereinbarungen auf der Pariser Luftfahrtmesse 2025, wo Airbus gemeinsam mit der europäischen Rüstungsagentur OCCAR Schritte zur Sicherung der A400M-Fertigungslinie vereinbarte.
Spezialmaschinen für verdeckte Operationen
Mehrere der zusätzlichen Atlas-Transporter dürften eine Sonderrolle erhalten. Laut Intelligence Online prüft das Verteidigungsministerium, Maschinen der Gemischten Luftgruppe 56 Vaucluse zu überstellen – einer Spezialeinheit unter Führung des Auslandsgeheimdienstes DGSE.
Dort sollen die A400M die betagten Lockheed C-130H Hercules ersetzen, die bereits seit den 1980er Jahren verdeckte Missionen fliegen. Die Atlas bietet gegenüber der alternden Hercules deutliche Vorteile: größere Reichweite, höhere Nutzlast und moderne Avionik.
Airbus treibt Entwicklung weiter voran
Airbus will die A400M derweil seinerseits zu einer multifunktionalen Luftkampfplattform weiterentwickeln. Jean-Brice Dumont, Leiter der militärischen Flugzeugsparte bei Airbus, bezeichnete das Flugzeug während der Pariser Luftfahrtschau als "Datensammler" – eine Rolle, die von den Streitkräften zunehmend nachgefragt werde.

Die französische Luftwaffe hat ihre A400M-Transporter nun für vielfältige Luftbetankungsmissionen von Kampfjets und Hubschraubern qualifiziert.
Der Flugzeughersteller arbeitet an modularen Systemen für elektronische Kriegsführung, Drohneneinsätze und Datenkommunikation, die ohne strukturelle Änderungen am Flugzeug installiert werden können.
Als Stand-off-Jammer könnte die A400M künftig aus sicherer Entfernung gegnerische Flugabwehrsysteme stören, wofür das Flugzeug aufgrund seiner Größe, Leistungsreserven und Luftbetankungsfähigkeit geeignet ist.
Ende 2022 gelang bereits ein Testflug, bei dem eine Drohne erfolgreich von der Heckrampe einer A400M gestartet wurde – ein Schritt zur Integration in das europäische Kampfflugzeugprogramm FCAS.
Der Atlas soll zudem als Kommunikationsknotenpunkt dienen und über Breitband-Satellitenverbindungen große Datenmengen in Echtzeit übertragen können. Mit seiner Nutzlastkapazität könnte das Flugzeug bis zu 50 kleine oder zwölf schwere unbemannte Systeme transportieren und koordinieren.





