Neue Atomrakete: Frankreichs Marine testet atomare Lenkwaffe ASMPA-R

Neue Atomrakete im Arsenal
Frankreichs Marine testet atomare Lenkwaffe ASMPA-R

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.11.2025
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Frankreichs Marine testet atomare Lenkwaffe ASMPA-R
Foto: Französisches Verteidigungsministerium

Frankreich hat einen wichtigen Schritt zur Modernisierung seiner nuklearen Abschreckung vollzogen: Erstmals veröffentlichte das Verteidigungsministerium detaillierte, unverpixelte Aufnahmen der ASMPA-Rénové (ASMPA-R), eines nuklear bewaffneten Marschflugkörpers der neuesten Generation.

Bei der Operation Diomedes am vergangenen Donnerstag absolvierte ein Rafale-M-Kampfjet der Force Aéronavale Nucléaire (FANU) einen Teststart der ASMPA-R ohne scharfen Gefechtskopf. Verteidigungsministerin Catherine Vautrin sprach von "einem Flug, der repräsentativ für einen Nuklearangriff war".

Seit dem 10. November ist die Waffe offiziell Teil des Arsenals der französischen Marineflieger. Bei der Luftwaffe ist die ASMPA-R bereits seit 2023 im Einsatz.

Technischer Fortschritt mit erhöhter Reichweite

Die "renovierte" ASMPA-R ähnelt äußerlich ihrer Vorgängerin ASMP-A, verfügt jedoch über eine gesteigerte Reichweite von 600 Kilometern – 100 Kilometer mehr als das Vorgängermodell. Beide Varianten erreichen Höchstgeschwindigkeit von Mach 3 und nutzen ein Staustrahltriebwerk. Unterschiede zeigen sich vor allem in der Heckflossenkonfiguration. Der eingesetzte TNA-Atomsprengkopf hat eine Sprengkraft von bis zu 300 Kilotonnen.

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Strategisches Signal an die europäischen Nachbarn

Mit rund 290 einsatzbereiten Atomsprengköpfen zählt Frankreich zu den neun Atommächten weltweit und ist neben den USA und Großbritannien einer von drei NATO-Staaten mit nuklearen Kapazitäten. Die Sprengköpfe, die Frankreich derzeit offiziell besitzt, können sowohl von U-Booten als auch von Kampfflugzeugen eingesetzt werden.

Französisches Verteidigungsministerium

Präsident Macron hatte Anfang des Jahres vorgeschlagen, den französischen Atomschirm auf weitere europäische Nationen auszuweiten. Eine Reaktion vor allem auf mögliche Zweifel am künftigen amerikanischen Engagement der nuklearen Abschreckung in Europa.

Der französische Test kommt zu einer spannenden Zeit. Auch die USA präsentierten kürzlich einen neuen atomaren Marschflugkörper, während Russland den nuklear angetriebenen Marschflugkörper Burewestnik erprobte, der voraussichtlich ebenfalls Atomsprengköpfe transportieren kann. Präsident Trump kündigte außerdem Anfang des Monats an, er wolle dafür sorgen, dass die USA Nuklearwaffen testen.