In der Nacht zum 14. August hat die Ukraine mehrere Fliegerhorste in Russland mit Drohnen angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigten den Angriff, und gab an, 118 gegnerische Fluggeräte abgeschossen zu haben. Am frühen Mittwoch-Morgen soll auch der Flugplatz Sawasleika in der Oblast Nischni Nowgorod Ziel von Drohnen-Attacken gewesen sein. Auf der rund 350 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Basis ist die berühmt-berüchtigte Mikojan MiG-31 Foxhound stationiert. Auch die für den Einsatz des Kinschal-Flugkörpers modifizierten MiG-31K sind hier beheimatet. Die Hyperschall-Waffe kommt wiederholt im Ukraine-Krieg zur Verwendung.

In Sawasleika stehen die wertvollen Mikojan MiG-31 weitestgehend ungeschützt unter freiem Himmel, nur mit Autoreifen bedeckt. Ob auch die aufgemalten Flugzeugsilhouetten auf dem Boden wirklich etwas bringen, sei dahin gestellt.
Drei Basen angegriffen
Ein auf X veröffentlichtes Video zeigt den Einschlag einer größeren Kamikaze-Drohne auf der Vorstartlinie in Sawasleika, während Schüsse zur Abwehr des Flugkörpers zu hören sind. Ebenfalls Ziele von Angriffen wurden die Su-34-Basis Baltimor in Woronesch und der Flugplatz Borisoglebsk. Hier ist eine taktische Luftangriffsschule mit Su-25 und Jak-130 beheimatet. Zeitweise verlegen hier auch Su-34 und Su-35S für den Einsatz über der Ukraine.
Wichtige Basen wehrlos?
Der Governeur der Region, Gleb Nikitin, bestätigte den Angriff auf seinem Telegram-Kanal: "Mittel der Luftabwehr und der elektronischen Kampfführung sind heute Morgen im Stadtbezirk Kulebak (Ort in der Nähe des Flugplatzes, Anm. d. Red.) im Einsatz, um einen Angriff von Flugdrohnen zu unterbinden. Die erforderlichen Einsatz- und Rettungsdienste sind vor Ort im Einsatz. Nach ersten Informationen gibt es derzeit keine Verletzten." Auch der dem russischen Militär nahestehende Telegram-Kanal "Fighterbomber" spricht von einem Angriff auf drei Luftwaffenstützpunkte: "Auf einigen von ihnen waren sie erfolgreich. Leider, aber logisch. Das Problem ist das gleiche. Je weiter ein Flugplatz … entfernt ist, desto ruhiger ist er. Und wenn man einen Militärflugplatz mit ein oder zwei Pantsiryas (russisches Kurzstrecken-Flugabwehr-Raketen-System, Anm. d. Red.) abdeckt, kann man nur auf Glück hoffen. Tatsächlich verlassen sich viele Leute darauf."
Zwei MiG-31K zerstört?
Laut ersten unbestätigten Meldungen sollen bei dem Angriff zwei MiG-31K zerstört worden sein. Ob tatsächlich Foxhounds getroffen wurden, und ob es sich dabei in der Tat um Kinschal-Träger handelt, lässt sich aktuell nicht überprüfen. Auf jeden Fall verwundert die Tatsache, dass eine große Zahl feindlicher Drohnen mehr als 600 Kilometer über russischem Gebiet unbehelligt zurücklegen kann. Zudem scheinen strategisch wichtige Basen erstaunlich ungeschützt, zumal ein Großteil der Kampfflugzeuge meist im Freien steht. Sollten die Streitkräfte tatsächliche eine oder mehrere einsatzfähige MiG-31K verloren haben, wäre dies ein herber Verlust. Bereits im vergangenen Mai wurden wohl zwei der Mikojän-Jäger zum Opfer von Luftangriffen. Die Foxhounds sind rares Gut. Erst vor kurzem nahm das Muster an einer Nuklear-Übung teil. Und auch die Lieferung neuer Kampfjets läuft nur mit so überschaubaren Dosen, dass jede Übergabe besonders vermeldet wird.

Vor kurzem übernahmen die russischen Streitkräfte ein weiteres Los der Suchoi Su-30SM2.
Weitere Flanker ausgeliefert
Unterdessen haben die russischen Luftstreitkräfte nämlich ein weiteres Los von Su-30SM2 erhalten, wie die United Aircraft Corporation am 10. August mitteilte. Die neue Flanker-Version zeichnet sich unter anderem durch das modernere, in der Su-35S verwendete Irbis Radar N035 und zusätzliche Präzisionsbewaffnung aus. Russland hat 21 Exemplare bestellt. Wie immer wurde die genaue Zahl der jetzt übergebenen Maschinen nicht veröffentlicht.
Neues Triebwerk für Su-30SM2
In Zukunft sollen die Jets auch das AL-41F-1S-Triebwerk der Su-35S statt dem bisherigen AL-31FP erhalten. Die erste entsprechend umgerüstete Su-30SM2 soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Dienst gehen.