Entweder die Flugtests werden intensiviert, oder die Beobachter werden aufmerksamer: Von beiden an Weihnachten 2024 zum ersten Mal gesichteten Stealth-Flugzeugen gibt es inzwischen etwas passablere Fotos oder Videos. Zwar lässt sich deren Echtheit nicht endgültig überprüfen, aber sie scheinen authentisch. Gerade die dreistrahlige Maschine in Chengdu mit der vermeintlichen Bezeichnung J-36 bleibt exotisch und faszinierend.
Das jüngste Bildmaterial zeigt die Tarnkappen-Flunder seitlich im Landeanflug. Erstmals sind die Triebwerksauslässe etwas besser zu erkennen. Sie scheinen auf der Oberseite über verlängerte Abdeckungen zu verfügen, um sowohl die Radar- als auch die Infrarot-Signaturen zu reduzieren. Rückschlüsse auf die Besatzung und die Gestaltung des Cockpits lässt das Video jedoch nicht zu. Mit gutem Willen könnte man zwar zwei Head-up-Displays nebeneinander ausmachen. Allerdings säßen in diesem Fall die Piloten recht weit weg von den Blickfeldgeräten, denn sie sind nicht zu erkennen.
Weitere Details sichtbar
Aber sollte das Tempo der Flugversuche so bleiben, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis noch bessere Aufnahmen in den sozialen Netzwerken auftauchen. Dies zeigt sich bei dem kleineren Jäger, der möglichen Shenjang J-50. Auch hier offenbart ein neues Foto weitere Details wie Schächte an den Seiten der Lufteinläufe. Zudem ist der Verstellmechanismus der Flügelspitzen, die wohl als zusätzliche Steuereinheiten des Nurflüglers dienen, deutlicher zu sehen.
Sicher dürfte jedoch eines sein: so geheimnisvoll die Jets auch erscheinen, das chinesische Militär zeigt nur das, was es will. Nicht verwunderlich wäre außerdem, dass die Führung den öffentlichkeitswirksamen Effekt der "Geheim-Fotos" bewusst einkalkuliert oder nutzt.