Polar-Premiere für neue Hercules - Kiwis fliegen ins ewige Eis

Neue Hercules im ewigen Eis
Kiwi-Premiere in der Antarktis mit der C-130J

Veröffentlicht am 27.11.2024

Das Fliegen in Richtung Südpol ist nichts ganz Neues für die Royal New Zealand Air Force (RNZAF). Zur Versorgung von Forschungsvorhaben hatten die Kiwis die Antarktis schon mehrfach mit ihren alten Hercules-Transportern angesteuert. Doch die C-130H ist bald Geschichte. Nun hat die C-130J-30 das Zepter übernommen – und meisterte die Polar-Premiere mit Bravour. Als ob man von einem alten Truck in einen neuen SUV mit all seinen elektronischen Helfern umsteigt, meinte ein Pilot.

Fracht für zwei Stationen

Der erste Flug ins Eis erfolgte am 25. November. Dabei kam die Hercules mit der Kennung NZ7011 zum Einsatz. Sie lieferte Versorgungsgüter für die Scott Base und die McMurdo Station. "Wir sind nur ein kleines Team in der C-130J Transition Unit, so dass der erste Flug ins Eis nicht nur ein Erfolg für die Besatzung ist. Auch die Wartungsmannschaft und alle an der Auslieferung der C-130J Beteiligten haben große Anstrengungen unternommen, um dies zu ermöglichen", sagte Flight Lieutenant Tristan Nysse nach dem Einsatz. Zuvor war er mit der C-130H schon elf Mal in der Antarktis.

Viel Elektronik

Der Vergleich mit dem Vorgänger fällt positiv aus: "Die zusätzliche Leistung der neuen Triebwerke und die fortschrittlicheren elektronischen Planungssysteme zu haben, die die Vorbereitung auf unsere Aufgaben viel schneller und einfacher machen, ist gut", meint er. Allerdings machen die neuen Systeme seiner Meinung nach zwar einiges einfacher, erfordern aber auch mehr Aufmerksamkeit.

Flotte fast komplett

In dieser nun begonnen Saison stehen insgesamt sechs Flüge mit der C-130J in die Antarktis an. Die RNZAF ist seit den 50er Jahren in der Region aktiv – seit 1965 mit der Hercules. Im Rahmen der Modernisierung der Flotte hat Neuseeland fünf C-130J bei Lockheed Martin gekauft. Die erste davon landete am 10. September in Auckland. Für Dezember ist die Ankunft der fünften und letzten Maschine vorgesehen. Die C-130H-Flotte aus ebenfalls fünf Exemplaren hat bis dato rund 155.000 Flugstunden unfallfrei absolviert. Ihre Außerdienststellung ist für Anfang kommenden Jahres geplant.