Großbritannien rüstet seine Lightning-Flotte auf: Neben der schon in Dienst befindlichen F-35B, die senkrecht landen kann, kommt nun die konventionelle Variante der Lightning hinzu. Das Land will zwölf Exemplare der Lockheed Martin F-35A kaufen, die auch die nukleare Mission der NATO erfüllen sollen. In einem Post auf X sagte der britische Premierminister Keir Starmer: "In einer Zeit globaler Unsicherheit können wir den Frieden nicht länger als selbstverständlich betrachten. Meine Regierung investiert in unsere nationale Sicherheit, indem sie 12 neue F-35A-Kampfflugzeuge kauft und damit Tausende von hoch qualifizierten Arbeitsplätzen und Chancen für die arbeitende Bevölkerung unterstützt." Die Entscheidung will der Politiker heute auf dem NATO-Gipfel verkünden.
Allerdings handelt es sich nicht um zusätzliche Kampfflugzeuge. Stattdessen ändert das Verteidigungsministerium die Bestellung für die nächste Charge der Lightning II von der F-35B auf die F-35A. Wie die STOVL-Version (Short Take-off/Vertical Landung) wird die konventionelle Ausführung auf dem Fliegerhorst RAF Marham stationiert.
Jets ein Viertel billiger
Laut Aussage des Ministry of Defence bietet der Wechsel pro Flugzeug eine Einsparung von 25 Prozent beim Anschaffungspreis. Insgesamt plant Großbritannien die Beschaffung von 138 Lightnings, die auch auf den beiden Flugzeugträgern der Royal Navy zum Einsatz kommen. Vom Programm profitierten rund 100 britische Unternehmen mit mehr als 20.000 Angestellten. Dazu zählen unter anderem BAE Systems, Martin Baker, MDBA und Rolls-Royce.
Die zwölf F-35A wollen die Briten auch der NATO im Rahmen der nuklearen Abschreckung unterstellen. Die DCA-Mission (Dual Capable Aircraft) sieht konventionelle Kampfflugzeuge vor, die im Bündnisfall nukleare Waffen einsetzen können und in verschiedenen Stufen der Bereitschaft stehen. Dazu gehören auch die Tornados der Luftwaffe in Büchel. Die F-35A ist bereits für den Einsatz der aktuellen Nuklearwaffe B61-12 zugelassen.