Nutzungsdauerverlängerung für Schweizer Hornets - Arbeiten dauern länger

Nutzungsdauerverlängerung für Schweizer Hornets
F/A-18 – Strukturarbeiten dauern länger

Veröffentlicht am 01.02.2023
Die Boeing F/A-18C/D Hornet der Schweizer Luftwaffe müssen noch bis nach 20230 fliegen.
Foto: VBS/DDPS

Wie immer in der Schweiz hat es ewig gedauert, bis man sich zum (umstrittenen) Kauf eines neuen Kampfflugzeugs durchgerungen hat. Das heißt auch: Die bereits 25 Jahre alten Hornets müssen länger fliegen.

Die staatseigene RUAG ist mit wesentlichen Bestandteilen der Verlängerung der Nutzungsdauer beauftragt. Diese umfasst auch ein Teilprojekt zur Überprüfung und Sanierung der Flugzeugstruktur. Die Rüstungsagentur armasuisse wurde nun darüber informiert, dass diese Arbeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen als vertraglich vereinbart. Dies wird damit begründet, dass die technisch anspruchsvollen Arbeiten aufwändig sind und infolge der Alterung der Flugzeuge auch der Aufwand für ihre Instandhaltung zunimmt. Auch der Mangel an Fachkräften bei RUAG führt zu längeren Standzeiten. "Das weitere Vorgehen wird in enger Zusammenarbeit zwischen armasuisse und RUAG derzeit geklärt", heißt es.

Bereits im vergangenen Jahr wurden weitere Arbeiten zur Nutzungsdauerverlängerung abgeschlossen. Dazu gehört die Einführung modernisierter Systeme für Kommunikation, Navigation und Identifikation. Zudem wurde der Flugsimulator erneuert und ein neues, im multifunktionalen Helm integriertes Nachtsichtgerät beschafft.

Seit Beginn 2023 steht der Schweizer Luftwaffe nun nebst einer aktualisierten Flugzeugsoftware auch ein auf neuer Verschlüsselungstechnologie basiertes Funksystem zur Verfügung. Die für den Betrieb des Flugzeuges notwendigen Bodensysteme wurden ebenfalls modernisiert und entsprechend angepasst.

Das Teilprojekt zur Zertifizierung auf 6000 Flugstunden pro Flugzeug wird plangemäss bis Ende 2023 weitestgehend abgeschlossen. Im Anschluss können die zur Erhaltung der Lufttüchtigkeit notwendigen Massnahmen – z. B. zusätzliche Inspektionen – festgelegt werden.

Sämtliche noch bevorstehenden Arbeiten erfolgen so, dass die Verfügbarkeit der Flugzeugflotte möglichst nicht eingeschränkt ist und der Einsatz- und Trainingsbetrieb der Schweizer Luftwaffe gewährleistet ist, so die armasuisse.

Die Boeing F/A-18C/D Hornet stehen seit 1997 im Einsatz und müssen noch bis in die 2030er Jahre zum Schutz und zur Verteidigung des Schweizer Luftraumes bereitstehen. Damit keine Lücke bei der Erfüllung dieser Aufgaben entsteht, hat das Parlament das Verteidigungsministerium mit der Armeebotschaft 2017 beauftragt, das Projekt "Verlängerung der Nutzungsdauer der Kampfflugzeuge F/A-18" im Umfang von 450 Millionen zu realisieren.

Gemäss heutiger Planung werden die neuen Kampfflugzeuge F-35A im Zeitraum von 2027 bis 2030 schrittweise ausgeliefert und können anfangs der 2030er Jahre die Aufgaben der Hornet übernehmen.