Eigentlich sollen sie die wichtigen MiG-29-Kampfjets einsatzfähig halten. Und doch muss die 114. Brigade der ukrainischen Luftwaffe 218 Soldaten an Infanterie-Einheiten abgeben. Laut einem Feldwebel der Einheit waren fast alle davon Luftfahrtechniker. Angeblich seien zuvor bereits 250 Mitglieder seines Verbandes an die Front geschickt worden. So heißt es zumindest in einem unter anderem auf YouTube veröffentlichten Video.
Hintergrund sei ein entsprechender Erlass des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Oleksandr Syrskyi, vom 11. Januar 2025, der die Versetzung von insgesamt 5000 Luftwaffen-Soldaten beinhaltet. Auch Techniker von Flugabwehr-Raketensystemen seien betroffen, darunter möglicherweise im Ausland ausgebildete Spezialisten. Der mit solchen Versetzungen verbundene Verlust von Fähigkeiten und Kapazitäten wäre immens.
Offizielles Dementi
Daher dementierte der Generalstab in einem Telegram-Post umgehend entsprechende Berichte. "Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilt offiziell mit, dass es keine Pläne gibt, (…) Fachleute des technischen und fliegerischen Dienstes der Luftwaffe, die Flugzeuge warten, auf Infanterieeinheiten zu übertragen. (…) Gleichzeitig verstärken bestimmte Personalkategorien der Luftwaffe sowie anderer Teilstreitkräfte der Ukraine nach einer Vorausbildung in Ausbildungszentren das Heer und die Luftlandetruppen."
Kommission soll Verstöße prüfen
Die Verlegung von "Hightech-Spezialisten und von im Ausland an ausländischen Waffen- und Ausrüstungsmodellen ausgebildeten Soldaten" sei verboten. Allerdings haben die Streitkräfte eine Sonderkommission geschaffen, die genau solche Versetzungen überprüfen und verhindern soll. Zu diesem Zweck hat man sogar mehrere Hotlines eingerichtet. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm sich des Themas an, und versicherte in einer Videobotschaft, dass die "Zahl der nötigen Spezialisten bei der Luftwaffe" nicht reduziert werde.