Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schickt nach der USS Gerald Ford jetzt mit der USS Eisenhower CVN-69 einen zweiten Flugzeugträger in die Krisenregion. Alle verlegten Einheiten unterstehen nun nicht mehr ihren üblichen Kommandostrukturen, sondern dem US Central Command (CENTCOM), das die strategischen Interessen der USA in der zentralen Region zwischen Europa und Asien vertritt.

Die ersten A-10 Thunderbolt II landeten Ende letzter Woche auf einer Basis im Nahen Osten.
Dritter Frühling für A-10?
Die 354th Fighter Squadron mit ihren A-10 verlegte bereits Ende letzter Woche an einen nicht veröffentlichten Ort im Nahen Osten, bei dem es sich eventuell um die Al Dhafra Air Base in den Vereinten Arabischen Emiraten handeln könnte. Die Staffel ist normalerweise als Teil des 355th Fighter Wings auf der Davis-Monthan Air Force Base bei Tucson stationiert, und trifft mit den A-10 der 75th Fighter Squadron von der Moody AFB, Georgia, zusammen. Die "Tiger Sharks" sind bereits seit einigen Monaten vor Ort in Al Dhafra, denn in diesem Frühjahr fiel bereits die Entscheidung, die Kräfte vor Ort mit dem "Panzerknacker" zu verstärken. Normalerweise sollten dem CENTCOM jederzeit zweieinhalb Staffeln mit jeweils zwölf Flugzeugen zur Verfügung stehen. Nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan und die Verschiebung der Prioritäten nach Europa und Asien war dies zuletzt nicht mehr der Fall. Dies sollte die Verlegung der Thunderbolts aus Moody ändern. Angesichts der aktuellen Krise in Israel und Palästina sind die Kontingente jetzt deutlich gestiegen.

Auch die ersten F-15E Eagle aus Lakenheath sind jetzt vor Ort.
Eagles aus Europa
Am vergangenen Freitag landeten auch die Boeing F-15E Eagle der 494th Fighter Squadron "Panthers" aus dem britischen Lakenheath an ihrem vorgelagerten Einsatzort, dem Vernehmen nach der jordanische Fliegerhorst Al-Azrak. "Die Ankunft dieser hoch leistungsfähigen Kräfte in der Region ist ein starkes Signal zur Abschreckung, sollte ein Israel feindlich gesinnter Akteur die Situation ausnutzen wollen", sagte CENTCOM-Kommandeur General Michael Kurilla. Er ist für ein Gebiet verantwortlich, das sich über 21 Nationen von Ägypten bis Kasachstan und Pakistan erstreckt. Bei der Einheit handelt es sich quasi um ein regionales Hauptquartier ohne fest zugewiesene Verbände. Diese werden wie jetzt geschehen im Bedarfsfall unterstellt. CENTCOM ist jedoch nicht etwa im Nahen Osten beheimatet, sondern auf sicherem Boden auf der MacDill Air Force Base in Florida.

Die Super Hornets der Flugzeugträger USS Ford und Eisenhower verstärken die landgestützten Einheiten der US Air Force.
Anfänge in den 80er Jahren
Das Kommando feierte in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag und wurde 1983 angesichts der wachsen Spannungen in der Region ins Leben gerufen. Ausschlaggebend für die Gründung waren auch der sowjetische Einmarsch in Afghanistan und die Krise im Iran, als 52 Diplomaten Anfang November 1979 in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln genommen wurden, um die Auslieferung des nach Amerika geflohenen Schahs zu erpressen. Der Befreiungsversuch im Rahmen der geheimen Operation Eagle Claw im April 1980 scheiterte aufgrund eines Sandsturms, bei dem eine Sikorsky RH-53D mit einer Lockheed MC-130E kollidierte. Nach eigenen Angaben liegen die Hauptprioritäten von CENTCOM heute in der Abschreckung des Irans, der Eindämmung gewalttätiger und extremistischer Organisationen und des strategischen Wettbewerbs mit China und Russland in der Region.