"Piloten, bitte checkt NOTAMs" – diesen Aufruf postete das für die Sicherheit des nordamerikanischen Luftraums zuständige North American Aerospace Defense Command (NORAD). Hintergrund waren zwei Vorfälle am Wochenende des 8. und 9. März in Florida. Da sich US-Präsident Donald Trump zu diesem Zeitpunkt in Palm Beach und Mar-a-Lago aufhielt, wurde der dortige Luftraum in einem Radius von 55,5 Kilometern aus Sicherheitsgründen durch eine Temporary Flight Restriction (TRF) gesperrt.
Ein Privatflugzeug hielt sich am Sonntag nicht daran, so dass eine aus F-16-Kampfjets bestehende Alarmrotte der US Air Force von der Tyndall Air Force Base in Florida aufsteigen musste. Um den Piloten des Kleinflugzeugs auf sich aufmerksam zu machen, feuerten die Fighting Falcons Leuchtfackeln ab. Am Boden sorgte das Geschehen kurzzeitig für Unruhe. Schon am Samstag hatten die Kampfflugzeuge eine zivile Maschine aus der Schutzzone eskortieren müssen.

Die Alarmrotte stellen die nach Tyndall in Florida verlegten F-16 Fighting Falcon der Minnesota Air National Guard.
Schon mehr als 20 Verstöße
Scheinbar muss sich die Region erst an die neuen Umstände gewöhnen: Seit der Amtseinführung von Trump am 20. Januar verzeichnete NORAD schon mehr als 20 Verstöße gegen die zeitlich beschränkten Flugverbotszonen. Diese werden als Notice to Airmen (NOTAM) veröffentlicht, wohl aber nicht immer gelesen – obwohl dies von der Luftfahrtbehörde FAA vor jedem Flug vorgeschrieben ist.

Leuchtfackeln, die sogenannten Flares werden normalerweise zum Schutz gegen infrarotgelenkte Flugkörper verschossen (hier bei einem Test). Bei Patrouillen dienen sie auch als Warnsignale oder zur Kommunikation.
Hohes Bußgeld
Am Samstag, den 1. März, legten die F-16 aus Tyndall sogar dreimal einen Alarmstart hin: erst eine Cessna 172, dann eine Piper Cherokee und eine Beech Bonanza musste abgefangen und zum Abdrehen bewegt werden. Bei den Fighting Falcons handelt es sich um das Detachment 1 der 179th Fighter Squadron der Minnesota Air National Guard. Den Privatpiloten drohen nun Bußgelder von jeweils rund 32.000 Dollar.