Wie im Kalten Krieg: Der Schweizer Bundesrat hat trotz akuter Sparzwänge heute die Durchführung der Übung "Alpha Uno" genehmigt. Vom 4. bis 6. Juni wird dazu ein Abschnitt der Autobahn A1 bei Payerne im Kanton Waadt für den Verkehr gesperrt. Dann gehört die Piste ganz den F/A-18 Hornet der Schweizer Luftwaffe. "Um die Verteidigungsfähigkeit der Armee zu stärken, prüft die Luftwaffe die Fähigkeit, ihre Kampfflugzeuge auch von improvisierten Standorten aus einzusetzen", heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Hintergrund sei die verschlechterte Sicherheitslage in Europa.
Hornet-Premiere
Die Schweizer Luftwaffe verfügt heute mit Emmen, Meiringen und Payerne nur noch über drei aktive Jet-Fliegerhorste. Für den Ernstfall setzen die Streitkräfte daher auf eine Dezentralisierung. Dazu stehen neben aktuell zivil genutzten Flugplätzen auch spezielle Autobahnabschnitte zur Verfügung. Bis Anfang der 90er Jahre hatte es in der Schweiz immer wieder entsprechende Übungen gegeben. Dabei kamen die Muster Venom, Hunter und Tiger zum Einsatz. Für die Schweizer Hornets wird der Einsatz zur Premiere. Bis dato übte nur Finnland das Fliegen der F/A-18 von Straßen aus.

Die erste Autobahn-Übung der Schweiz fand am 16. September 1970 auf der A1 bei Oensingen statt.
Flugbetrieb am 5. Juni
Die Sperrung umfasst den Abschnitt zwischen Avenches und Payerne. Sie erfolgt von Dienstag, 4. Juni 2024, 21 Uhr, bis Donnerstag, 6. Juni 2024, 9 Uhr. In dieser Zeit wird der Verkehr entsprechend umgeleitet. Der Flugbetrieb findet am 5. Juni statt. In Payerne sind unter anderem die mit der Hornet ausgestatteten Fliegerstaffeln 17 und 18 stationiert.