Diese Entflechtung erlaubt auch eine Trennung der Finanzflüsse sowie der Informatiksysteme und erhöht damit die Sicherheit. Parallel dazu soll RUAG die Arbeiten an einer Weiterentwicklung des internationalen Geschäftsbereichs fortführen und bis Ende 2018 Optionen für eine (Teil-) Privatisierung prüfen und vorlegen.
Der Bundesrat verfolgt mit diesen Entscheiden „das Ziel, die Informatiksicherheit zu erhöhen und eine robuste, transparente und kostenoptimierte Leistungserbringung für die Armee sicherzustellen. RUAG soll ihre heutige gesetzlich verankerte Zweckbestimmung – die Sicherstellung der Ausrüstung der Armee – weiterhin erfüllen und gleichzeitig die Möglichkeit haben, sich in den übrigen Geschäftsgebieten weiterzuentwickeln, heißt es.
Gemäss dem Konzept, das RUAG aufgrund der Bundesratsentscheide vom 21. März 2018 vorgelegt hat, erfolgt die Entflechtung über die Gründung einer neuen Beteiligungsgesellschaft. Unter dem Dach dieser Beteiligungsgesellschaft soll einerseits eine neue Gesellschaft «MRO Holding» bzw. deren Tochterfirma «MRO Schweiz» für die Leistungen für die Schweizer Armee zuständig sein. Dabei geht es in erster Linie um Wartung, Reparatur und Überholung (MRO, englisch Maintenance, Repair und Overhaul), welche RUAG bisher als Materialkompetenzzentrum erbracht hat, sowie um Systeminstandhaltung einsatzrelevanter Systeme wie zum Beispiel den F/A-18 Hornet. Die MRO Schweiz nimmt somit im Wesentlichen Tätigkeiten wahr, die heute bei RUAG Defence und RUAG Aviation angegliedert sind.
RUAG International
Andererseits sollen, ebenfalls unter dem Dach der neuen Beteiligungsgesellschaft, in der zukünftigen RUAG International die wehrtechnischen Bereiche zusammengefasst werden, welche Leistungen am Markt anbieten bzw. wesentliche Drittgeschäfte tätigen und damit neben der Schweizer Armee weitere Kunden haben. Zudem fallen unter RUAG International auch alle nicht sicherheitsrelevanten Bereiche, insbesondere RUAG Space, RUAG Aerostructures, RUAG Ammotec und Cyber.
Gemäss dem Zeitplan der RUAG, den der Bundesrat ebenfalls gutgeheissen hat, ist der operative Start der entflochtenen Unternehmung inkl. der Trennung der Informatiksysteme am 1. Januar 2020 vorgesehen. Der nächste Schritt ist eine Detailplanung zur Umsetzung, die RUAG im Frühling 2019 vorlegen soll.
Parallel dazu laufen Arbeiten an einer Weiterentwicklung der RUAG International. Der Verwaltungsrat soll noch im laufenden Jahr erste Varianten vorlegen und dabei Vor- und Nachteile gegenüber dem Status Quo aufzeigen. Dabei soll auch der Verkauf einzelner strategischer Geschäftseinheiten geprüft werden.