Das türkische Verteidigungsministerium hat am Montag den Abschuss einer Drohne bekannt gegeben, die sich unkontrolliert dem türkischen Luftraum über dem Schwarzen Meer genähert hatte.
Nach Angaben des Ministeriums wurde das Flugobjekt zunächst nach Standardverfahren erfasst und überwacht. Um die Sicherheit des nationalen Luftraums zu gewährleisten, seien daraufhin F-16-Kampfjets im Rahmen der NATO-Alarmbereitschaft sowie unter nationaler Kontrolle zu einem Einsatz aufgestiegen.
Nachdem festgestellt wurde, dass es sich bei dem Flugobjekt um eine außer Kontrolle geratene Drohne handelte, sei diese "in einem sicheren Gebiet außerhalb von Wohngebieten abgeschossen worden, um mögliche Schäden zu verhindern", wie das Ministerium in einer Erklärung auf der Social-Media-Plattform "X" mitteilte.
Erster Vorfall seit Beginn des Krieges
Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben zur Herkunft der Drohne oder zu möglichen Betreibern des unbemannten Fluggeräts. Auch Details zum genauen Zeitpunkt und Ort des Abschusses wurden zunächst nicht veröffentlicht.
Die Türkei, die den Luftraum nahe ihrer Schwarzmeerküste überwacht, pflegt gute Beziehungen sowohl zu Moskau als auch zu Kiew. Bestätigte Fälle von ukrainischen oder russischen Drohnen im türkischen Luftraum sind seit Beginn Krieges vor über drei Jahren nicht bekannt.
Allerdings kam es zuletzt vermehrt zu maritimen Zwischenfällen in türkischen Gewässern. Ende November wurden zwei mit Russland verbundene Öltanker in der türkischen Wirtschaftszone im Schwarzen Meer von Marinedrohnen getroffen.
Die Ukraine bekannte sich zu den Angriffen. Anfang Dezember meldete ein weiterer russischer Tanker einen Drohnenangriff in türkischen Gewässern. Vergangene Woche wurden zudem drei türkische Frachtschiffe bei russischen Angriffen auf ukrainische Schwarzmeerhäfen beschädigt. Auch aus eigenen wirtschaftlichen Interessen setzt sich die Türkei dafür ein, dass das Schwarze Meer nicht zu einem Schlachtfeld wird.
Besorgt ist Ankara nicht nur über die Sicherheit türkischer Frachter, sondern auch über die Erdgasleitungen in der Region. Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar betonte Anfang des Monats, sein Land sei auf Erdgasimporte angewiesen und forderte beide Kriegsparteien dazu auf, die Versorgung durch die Gas-Pipelines im Schwarzen Meer zu sichern.





