U.S. Air Force enthüllt
So sieht die B-21 Raider im Detail aus

Trotz publikumswirksamer Präsentation beim Rollout sind bislang nur wenige Einzelheiten über den Tarnkappenbomber B-21 Raider an die Öffentlichkeit gedrungen. Jetzt hat die U.S. Air Force zwei weitere Aufnahmen des Flugzeugs veröffentlicht, die mehr über das Flugzeug verraten.

B-21 Raider Unveiling
Foto: U.S. Air Force

Wer gehofft hatte, beim offiziellen Rollout der B-21 in Palmdale, Kalifornien, am 2. Dezember 2022 jedes Detail über den künftigen Tarnkappenbomber der USA zu erfahren, hatte sich getäuscht. Am liebsten hätte die U.S. Air Force und Herstellers Northrop Grumman das Flugzeug selbst bei der offiziellen Präsentation versteckt. Jedenfalls wurde alles getan, um den Blick auf den Bomber so gut wie möglich zu erschweren: Die Bühne blieb nur spärlich beleuchtet, dazu wurde eine Nebelmaschine angeworfen und Fotoaufnahmen gab es nur aus einer einzigen Perspektive. Teilnehmer mussten ihre Kameras und Smartphones vor Beginn der Veranstaltung abgeben.

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So soll die Architektur des neuen Bombers möglichst lange vor den neugierigen Augen feindlicher Streitkräfte verborgen bleiben. Denn die Tarnkappeneigenschaften sind der wesentliche Trumpf des überschallschnellen Jets. Nicht mal unter seiner Überdachung wurde das Flugzeug für die Show hervorgezogen. Gegnerische Satelliten hatten so keine Chance auf hochauflösende Aufnahmen von der Raider.

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Von der U.S. Air Force wurden bislang nur eine Handvoll Fotos des Flugzeugs veröffentlicht. Zwei davon wurden jetzt erst freigegeben – sie zeigen die B-21 aus Perspektiven, der mehr Details über den Bomber verraten.

Nahaufnahme aus erhöhter Position

Die jetzt von der U.S. Air Force freigegebenen Fotos wurden laut der mit den Aufnahmen veröffentlichten Informationen bereits am 28. November 2022 erstellt – und damit wenige Tage vor dem offiziellen Rollout der Raider. Sie zeigen den Bomber einmal in einer Nahaufnahme, das andere Mal aus einer erhöhten Position. Vor allem dieses Foto gibt Details über die B-21 preis, die bisher verborgen blieben und sich bestenfalls erahnen ließen.

Da sind vor allem die Triebwerke: Schwarze Abdeckungen verhindern zwar noch den Blick in die trapezförmigen Triebwerkseinläufe. Aber dennoch lässt sich sagen: Die Einlassfläche wirkt überraschend klein, ihre Oberkante scheint in der Mitte zurückversetzt zu sein und bildet so in der Draufsicht eine L-Form.

Das stilisierte Northrop Grumman-Flugtestabzeichen ist auch auf der Oberseite des rechten Flügels (nahe des Randbogens) angebracht; das USAF-Rundzeichen befindet sich auf dem linken Flügel. Auch im hinteren Rumpfbereich scheinen sich Logos oder Beschriftung zu befinden, der Aufnahmewinkel verhindert aber deren Identifizierung.

Einige "Paneele" sind im Auspuffbereich des Flugzeugs zu sehen, aber die gemischten konformen Triebwerksgondeln sind immer noch nicht deutlich sichtbar. Im Heckbereich an den Triebwerksauslässen sind mehrere Abdeckbleche zu erahnen.

Ein "Schnabel" wie bei der B-2 Spirit

Die Flügelgeometrie, die sich beim Rollout bestenfalls erahnen ließ, ist aus der erhöhten Perspektive des neuen Fotos besser zu erkennen: Die ähnelt der Deltaform einer B-2 Spirit, mit einer in einem einzigen Pfeilungswinkel durchgehenden Nasenleiste. Auch die Nase des "Neuen" ist dem "Habichtschnabel" der Spirit nicht unähnlich.

Die B-21 soll Ende der 2020er-Jahre indienstgestellt werden – geplant ist eine Flottenstärke von 100 Flugzeugen. Zunächst soll die Raider neben den drei US-Bombertypen Boeing B-52 Stratofortress, Rockwell B-1 Lancer und Northrop B-2A Spirit eingesetzt werden, um sie später komplett zu ersetzen. Sechs Flugzeuge sind derzeit im Bau – der Erstflug ist noch für dieses Jahr geplant.

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