Ende 2021 hatte der Stabschef der US Air Force, General Charles Q. Brown Jr., ein offizielles Memorandum, das die Ausmusterung von JSTARS im Haushaltsjahr 2022 vorsieht, unterzeichnet. Bereits im Jahr 2018 kündigte die damalige Luftwaffen-Staatsekretärin Heather Wilson an, dass das Flugzeug nicht weiter betrieben werden soll.
Als erste E-8C wurde die Maschine mit der Nummer 92-3289 außer Dienst gestellt und zur Davis-Monthan AFB in Arizona geflogen. Das Flugzeug 92-3289 war ursprünglich keine E-8C sondern ab1968 als Passagierflugzeug bei Qantas Airways im Einsatz. Nach einer Umrüstung wurde sie im März 1996 offiziell geliefert, und zwar als erstes Serienflugzeug. Sie ist damit abgesehen von dem Schulungsflugzeug, das ursprünglich als Testflugzeug diente am längsten im Einsatz.
Großes Radar für die Gefechtsfeldüberwachung
Bei der E-8C handelt es sich um ein modifiziertes Verkehrsflugzeug der Boeing 707-300-Serie, das umfassend überholt und mit den für den Einsatz erforderlichen Radar-, Kommunikations-, Betriebs- und Kontrollsubsystemen ausgestattet wurde. Das auffälligste äußere Merkmal ist das acht Meter lange, kanuförmige Radom unter dem vorderen Rumpf, in dem die 7,3 Meter lange, seitlich ausgerichtete Phased-Array-Antenne untergebracht ist.
Die Radar- und Computer-Subsysteme der E-8C können detaillierte Gefechtsfeldinformationen über die Bodentruppen sammeln und anzeigen. Die Informationen werden nahezu in Echtzeit an die gemeinsamen Bodenstationen des Heeres und der Marineinfanterie sowie an andere C4I-Knoten (Command, Control, Communications, Computer and Intelligence) am Boden weitergeleitet.
Die Antenne kann zu beiden Seiten des Flugzeugs geschwenkt werden, wo was ein 120-Grad-Sichtfeld bietet, das fast 50.000 Quadratkilometer abdeckt und in der Lage ist, Bodenziele in einer Entfernung von mehr als 250 Kilometern zu erkennen. In begrenztem Umfang kann das Radar auch Hubschrauber, rotierende Antennen und niedrige, sich langsam bewegende Starrflügler erkennen.
Joint STARS entstand aus Programmen des Heeres und der Luftwaffe zur Entwicklung, Erkennung, Ortung und Bekämpfung feindlicher Panzer in Entfernungen jenseits des vorderen Truppenbereichs. Die ersten beiden Entwicklungsflugzeuge wurden 1991 im Rahmen der Operation Desert Storm eingesetzt und unterstützten auch die Operation Joint Endeavor im Dezember 1995.