Lange hatte die Ukraine auf die Lieferung der F-16 Fighting Falcon gewartet. Das westliche Kampfflugzeug steht auch auf der russischen Liste von Zielen ganz oben. Russland hat sogar Prämien für den Abschuss der Maschinen ausgelobt. Aufgrund der stationären Einrichtungen für Wartung, Bewaffnung und Flugplanung sind die Jets am Boden besonders gefährdet. Aktuell können die Jagdbomber wohl nur an bestimmten Stellen einiger Fliegerhorste inspiziert und bewaffnet werden. Schon jetzt landen ukrainische Kampfflugzeuge meist auf anderen Plätzen, als von denen sie gestartet sind. Um den Einsatz noch flexibler zu gestalten und dem Gegner die Verfolgung zu erschweren, sollen nun mobile Systeme helfen.
In diesem Zusammenhang haben das ukrainische Staatsunternehmen Ukrnafta und die ebenfalls ukrainische Stiftung "Come Back Alive" mehrere Fahrzeuge beschafft und modifiziert. So können die Streitkräfte ihre F-16 an verschiedenen Orten versorgen und sind nicht mehr an fixe Positionen gebunden. Auch abseits von Fliegerhorsten gelandete Maschinen lassen sich abfertigen und aufmunitionieren.
Fahrende Waffenwerkstatt
Zwei Sätze von Fahrzeugen sind für die Bewaffnung zuständig. Mit ihrer Hilfe lassen sich Flugkörper und Bomben vorbereiten und testen. Jeder Satz enthält eine mobile Werkstatt, zwei Lieferwagen zum Transport und Anbringen der Munition sowie einen Pick-up-Truck zur Unterstützung. Laut der beteiligten ukrainischen Rüstungsfirma Project 61 reduziert das neue System die Zahl der zum Aufmunitionieren benötigten Techniker von bis zu zehn auf drei Personen.
Mobile Planungseinheit
Ein MAN-Lastwagen samt Anhänger enthält ein Modul zur Flugplanung und -vorbereitung sowie zur Kommunikation mit den Piloten. Im Container-Aufbau sind mit fünf Arbeitsstationen untergebracht. Außerdem ist ein Aufenthaltsraum zum Ausruhen bei Verlegungen oder langen Schichten vorhanden. Die Kosten für die Fahrzeuge belaufen sich auf 51.354.554 ukrainische Griwna, umgerechnet rund 1,06 Millionen Euro. Die Fahrzeuge wurden bereits im Juli an das Militär übergeben.