Der letzte SDD-Flug fand am 11. April von der Naval Air Station Patuxent River, Maryland, aus statt. Das Navy-Testflugzeug CF-2 absolvierte einen Einsatz zur Erfassung von Daten mit externen GBU-31 Joint Direct Attack Munitions (JDAM) und AIM-9X Sidewinder-Lenkwaffen durch. Im Cockpit saß Lockheed-Martin-Testpilot Peter Wilson.
Seit dem Erstflug von Prototyp AA-1 im Dezember 2006 läuft das Flugtestprogramm unfallfrei, wobei mehr als 9200 Missionen durchgeführt wurden. In über 17000 Flugstunden wurden mehr als 65000 Testpunkte abgehakt, um das Design aller drei F-35 Varianten zu überprüfen.
Mehr als 1000 SDD-Flugversuchsingenieure, Instandhalter, Piloten und Supportmitarbeiter haben den kompletten Flugbereich der drei Varianten der F-35 eröffnet. Das Testteam führte sechs Erprobungsphasen an Bord von Flugzeugträgern und Landungsschiffen durch. 186 Waffenabwürfe kamen zusammen, dazu 46 Waffentests zur Überprüfung der Genauigkeit. Die F-35B machte etwa 1500 Senkrechtlandungen.
"Das F-35-Flugtestprogramm ist das umfassendste, strengste und sicherste Entwicklungsprogramm in der Geschichte der Luftfahrt", sagte Greg Ulmer, neuer Vice President und General Manager des F-35-Programms bei Lockheed Martin. "Das gemeinsame Regierungs- und Industrieteam hat eine außergewöhnliche Zusammenarbeit ... bewiesen, und die Ergebnisse haben den Männern und Frauen, die die F-35 fliegen, großes Vertrauen in ihre Fähigkeiten gegeben“.
Kostendisput um Nachbesserungen

Während die von der SDD geforderte Flugerprobung laut Lockheed Martin nun abgeschlossen ist, wird die F-35-Flugerprobung zur Unterstützung der schrittweisen Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Modernisierung des F-35 fortgesetzt. Unter anderem müssen noch viele Waffen für den Stealth-Fighter zertifiziert werden. Auch Punkte wie die Genauigkeit der Bordkanone sind noch offen.
Derzeit fliegen die F-35 mit der so genannten 3F-Software, die laut Hersteller einsatztauglich ist. Weitere Entwicklungen sollen nun im Rahmen eines Continuous Capability Development and Delivery-Verfahrens eingeführt werden (C2D2). Dessen Kosten sind deutlich höher als zunächst erwartet, wie jüngste Anhörungen im US-Kongress ergeben haben.
Derzeit weigert sich das US-Militär, fertige F-35 abzunehmen - man ist mit Lockheed-Martin in einem Disput darüber, wer für notwendige Nachbesserungen bei einem in letzen Jahr entdeckten Problem mit unzureichendem Korrosionsschutz an Nieten der Beplankung bezahlen soll. Zudem ziehen sich die Preisverhandlungen über das nächste Vorserienlos (LRIP 11) einmal mehr viel länger hin als gedacht.