Ein Kampfflugzeug aus einem Fortgeschrittenen-Trainer zu entwickeln, ist nicht ungewöhnlich. So gibt es die bewaffneten Varianten M-346FA aus Italien oder die FA-50 aus Südkorea. Eine Boeing F-7 könnte in den USA die Lücke zur F-35 nach der Außerdienststellung der älteren F-16 schließen. Um die dazu nötigen Maßnahmen zu eruieren, bereitet die US Air Force dem Vernehmen nach einen entsprechenden Request for Informationen (RFI) an die Industrie vor, wie am Rande der International Fighter Conference in Madrid bekannt wurde.

Boeing hatte schon im Jahr 2020 eine T-7-Version als Ersatz für die Northrop F-5 ins Spiel gebracht.
Andere Anbieter möglich
Dieses Gesuch gilt als erster Schritt zu einem möglichen Beschaffungsverfahren. Damit bieten die Streitkräfte auch anderen Unternehmen die Möglichkeit, sich an einem eventuellen künftigen Wettbewerb für die Integration von Waffensystemen in die T-7 zu beteiligen. Mit Boeing soll es diesbezüglich noch keine Gespräche gegeben haben. Der Fokus liegt derzeit auf der von Problemen geplagten Trainervariante.
Verspätungen und Probleme
Boeing hat die T-7A als Nachfolger der T-38 Talon entwickelt. Das Programm hat jedoch mit gehöriger Verspätung zu kämpfen, unter anderem aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Schleudersitz. Die geplante Indienststellung hat sich mittlerweile auf Anfang 2027 verschoben. Laut einem Bericht des US-Rechnungshofes könnte selbst dieses Datum nicht zu halten sein. "Der Zeitplan des Auftragnehmers berücksichtigt keine Verzögerungen bei den verbleibenden Entwicklungsaufgaben, hat einen optimistischen Zeitplan für Testflüge und berücksichtigt nicht die Wiederholung von Tests, die eventuell fehlgeschlagen sind", heißt es.