Die Pannenserie der USS Harry S. Truman reißt nicht ab: Nun verunglückte ein weiterer Kampfjet. Damit ging das zweite Flugzeug innerhalb knapp einer Woche verloren. Die Boeing F/A-18F Super Hornet der VFA-11 "Red Rippers" befand sich auf dem Rückweg von einem Einsatz zur im Roten Meer kreuzenden CVN-75. Bei der Landung gegen 21.45 Uhr Ortszeit kam es wohl zu einem Versagen des Fangsystems. Der Jagdbomber stürzte daraufhin vom Flugdeck ins Wasser. Der Unfall ereignete sich am 6. Mai.
Die zweiköpfige Besatzung konnte ihre Schleudersitze betätigen und wurden von einer MH-60 Seahawk aus dem Wasser gerettet. Laut US Navy erlitten sie nur leichte Verletzungen. Details zum Unglückshergang sind noch nicht bekannt. Eine mögliche Ursache könnte ein gerissenes Fangseil sein. Für den Fall des Verpassens des Seils geben die Piloten im Moment des Aufsetzens vollen Schub, um notfalls durchstarten zu können (ein sogenannter "Bolter"). Bemerkt der Flugzeugführer die Verzögerung durch seinen eingehakten Fanghaken, nimmt er die Leistung weg. Wenn das Seil in diesem Moment reißen sollte, ist ein erneutes Abheben nicht mehr möglich.
Jet fällt aus Hangardeck
Damit verliert die Truman während der aktuellen, im vergangenen September begonnenen Einsatzfahrt das dritte Flugzeug. Am 28. April fiel eine Boeing F/A-18E Super Hornet der VFA-136 samt Schlepper vom Flugzeugträger ins Rote Meer. Der Kampfjet ging allerdings nicht beim Rangieren auf dem engen Trägerdeck über Bord, sondern purzelte aus dem Hangardeck. Ursache war wohl ein abruptes Manöver des Carriers, um einem Angriff der Houthi-Miliz auszuweichen.
Abschuss durch eigene Kräfte
Schon am 22. Dezember 2024 hatten die "Red Rippers" einen ersten Jet verloren: Der zum Trägerverband der Truman gehörende Lenkwaffenkreuzer USS Gettysburgh schoss aus Versehen eine F/A-18F der VFA-11 ab. Beide Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Am 12. Februar stieß der Flugzeugträger dann im Mittelmeer mit dem Frachter M/V Besiktas-M zusammen und musste zu notdürftigen Reparaturen nach Souda Bay auf Kreta. In der Folge enthob die Navy den Kapitän der CVN-75 seines Amtes.