
Die amerikanische Webseite "Defense One" meldete, eine Air-Force-Sprecherin habe bereits bestätigt, dass ein Vertragsabschluss zur Übernahme der beiden, fabrikneu eingelagerten Transaero Boeing 747-8 bevorstehe. Möglicherweise werde der Abschluss noch in dieser Woche verkündet. Das Militär erhalte die beiden Vierstrahler im Listenwert von je 390 Millionen Dollar zum Vorzugspreis. Die in Victorville in der Mojave-Wüste konserviert abgestellten Neuflugzeuge N894BA und N895BA gehören derzeit Boeing, da dem Vernehmen nach Transaero fällige Abschlagzahlungen nicht mehr leisten konnte.
Präsident Trump hatte sich beschwert, dass das Beschaffungsprogramm mit Kosten in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar für zwei oder drei künftige Präsidentenjets zu teuer sei. Deswegen könnte mit den beiden neuwertigen Gebrauchtjumbos ein Teil der Beschaffungskosten gesenkt werden. Sie sollen zwei stark modifizierte Boeing 747-200B aus den neunziger Jahren ablösen.
Allerdings entstehen die meisten Kosten durch die maßgeschneiderte Zusatzausrüstung, die erst nach der Ablieferung in einem jahrelangen Prozess entwickelt, eingebaut und abgenommen werden muss. Dazu zählen eine Luftbetankungsanlage, die Härtung der elektrischen Anlagen gegen die Impulse von Atomexplosionen, der Einbau einer aufwändigen, militärischen Kommunikationsanlage und die VIP-Inneneinrichtung. Außerdem werden alle Details aufwändig geheim gehalten. Die Umrüstungskosten entstehen auch bei der Verwendung von günstig beschafften Gebrauchtzellen. Transaero hatte 2013 vier Boeing 747-8 bestellt, war aber 2015 in die Insolvenz gegangen. Zwei Flugzeuge aus der Bestellung waren bereits gebaut aber nicht mehr abgenommen worden.